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VSS 1-2

FR Diese starken Differenzen liegen neben weiteren Faktoren vor allem darin begründet, dass gemäss HRM2 Investitionen erst ab 1986 erfasst werden. Bei einer durchschnittlichen Nut- zungsdauer von 40 Jahren für Gemeindestrassen fehlen dem- nach Investitionen aus 15 Jahren. Ausserdem erfolgten 87 % der Neubauinvestitionen für Verkehrsflächen in Schweizer Gemeinden vor 1985 und sind somit nach HRM2 nicht erfasst (ähnliches gilt für die Kanalisation).[6] HRM2 zeigt mit der Anlagenbuchhaltung gute Ansätze für die Diskussion der Erhaltungsthematik auf. Es genügt jedoch kei- ner der drei Anforderungen an ein weitsichtiges Erhaltungs- management: am Objekt und dessen Zustand orientiert, für alle Objekte im Netz unter Berücksichtigung des Wertes, den Lebenszyklus der Objekte berücksichtigend. Strategisches Erhaltungsmanagement Für Fragen der Erhaltung von Strassennetzen von Gemeinden und Städten in der Praxis gilt das Grundmodell Werterhalt (vgl. Abb. 1) allgemein als anerkannt in der Schweiz[7], [8] und hat sich seit seiner Entstehung im Jahr 2005 in den Gemein- den etabliert. Das Bundesamt für Strassen hat eine MISTRA- Fachapplikation für das Siedlungsgebiet auf Grundlage dieses Modells entwickelt, die ab März 2014 kostengünstig den Ge- meinden zur Verfügung gestellt wird. Das Modell wird in der Praxis neben den Strassen auch für weitere Infrastrukturberei- che eingesetzt (beispielsweise Siedlungsentwässerung). Das Modell arbeitet mit drei Sichtweisen auf die Werterhal- tungsthematik: die klassische Objektsicht (bottom up) um- fasst die Zustandsaufnahme und -beurteilung, die Massnah- menplanung, die Koordination mit weiteren Beteiligten bis hin zur Erfassung von realisierten Massnahmen. Die Netzsicht (top down) stellt eine finanzmathematische Sichtweise dar und versucht, den Wert der Infrastrukturan- lage und ihren jährlichen Wertverlust abzubilden. Das Modell sagt aus, dass genau dann genug Geld für den Erhalt investiert wird, wenn das Mittel der jährlich realisierten Massnahmen mittelfristig dem jährlichen Wertverlust entspricht. Die dritte Sicht der Zustandentwicklung im Netz ermöglicht Gemeinden anhand des Zustandes als Leistungsindikator, die Werterhaltung zu steuern. Nur über die Verfolgung der Zu- standsentwicklungen im Netz kann erkannt werden, in wie weit die investierten Gelder zu einer Zustandsverbesserung oder -verschlechterung geführt haben. Wird die Zustandssicht durch Simulationen und Prognosen für den Blick in die Zukunft erweitert, können mögliche Budgetreduzierungen und deren Folgen für die langfristige Zustandsentwicklung aufgezeigt werden. Durch Prognosen zur Zustandsentwicklung genügt das Grundmodell den drei Anforderungen an ein weitsichtiges Erhaltungsmanagement: am Objekt und dessen Zustand orientiert, für alle Objekte im Netz, den Lebenszyklus der Objekte berücksichtigend. Weitsicht durch Prognosen In Prognosen und Simulationen sollten verschiedene mög- liche strategische Grundausrichtungen untersucht werden, zum Beispiel: Verbesserung des Zustands; Beibehaltung des Zustands; Verschlechterung des Zustands. Objektsicht (bottom up) • ∑ Realisierte Massnahmen • Bau- koordination • Massenplanung • Zustands- beurteilung Netzsicht (top down) • Inventar Strassennetz • Wieder- beschaffungswert • Alterungs- beiwert • Ø Jährlicher Wertverlust Zustandsentwicklung (Wirkungsmessung) mittlererZustandsindex Zeit 1 | Grundmodell Werterhalt. 1 | Modèle de base pour le maintien de valeur. thema | thème16 strasseundverkehrNR.1-2,Januar/Februar2014 routeettraficNo 1-2,Janvier/Février2014

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