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VSS 1-2

Jede Grundausrichtung weist ihre Vor- und Nachteile auf und hängt von der aktuellen Zustandsverteilung des jeweiligen Infrastrukturnetzes ab. Generell kann eine Zustandsverbes- serung die in der Schweiz üblichen hohen Standards und Nutzerbedürfnisse hinsichtlich Sicherheit, Komfort und visueller Wahrnehmung von Qualität besser erfüllen, bedarf jedoch möglicherweise kurz- bis mittelfristig Investitionen über dem reinen jährlichen Wertverlust. Eine Zustandsver- schlechterung kann möglicherweise kurzfristig bisher budge- tierte Erhaltungsgelder freisetzen. Auf Basis dieser Grundausrichtungen können für jedes Infra- strukturnetz konkrete Werterhaltungsstrategien untersucht und ihre Auswirkungen hinsichtlich der Zustandsentwicklung sowie der benötigten finanziellen Mittel simuliert werden. Mögliche Erhaltungsstrategien Mögliche Erhaltungsstrategien sind zum Beispiel (vgl. Abb. 2): Früher Eingriffszeitpunkt für Erhaltungsmassnahmen; Später Eingriffszeitpunkt für Erhaltungsmassnahmen. Die Strategie «früher Eingriffszeitpunkt» basiert auf der An- nahme, dass bereits dann kleine Erhaltungsmassnahmen vollzogen werden, wenn der Zustand der Infrastruktur nicht mehr als «mittel» angesehen werden kann. Die Strategie «spä- ter Eingriffszeitpunkt» basiert auf der Annahme, dass erst dann grosse Massnahmen vollzogen werden, wenn der Zu- stand «schlecht» ist, was auch einen erhöhten betrieblichen Unterhalt zur Folge hat. In zahlreichen Simulationen in Beratungsmandaten über den Lebenszyklus der Anlagen konnte festgestellt werden, dass die Strategie «später Eingriffszeitpunkt» in der Regel eine Verschlechterung des mittleren Zustands für einen längeren Zeitraum im Lebenszyklus bewirkt – allerdings kurz- bis mit- telfristig auch ein deutliches Sparpotenzial zu verzeichnen ist. Langfristig bezogen auf den Lebenszyklus sind bei einem späten Eingriffszeitpunkt die höchsten Kosten zu erwarten. Durch «frühes Eingreifen» kann kurzfristig kein Sparpoten- zial generiert werden – für den Lebenszyklus jedoch können die Kosten bei einem gleichbleibend guten Zustand geringer gehalten werden. In politischen Diskussionen über Budgetreduzierungen kön- nen durch Prognosen und Simulationen direkt die kurz-, mit- tel- und langfristigen Folgen für den Zustand des Netzes und den zukünftigen Finanzbedarf aufgezeigt werden. So erhalten die politisch und fachlich Verantwortlichen eine aussagefä- hige Basis für ihre Entscheide. Durch Zustands- und Finanzbedarfssimulationen für den Le- benszyklus kann ein Erhaltungsmanagement basierend auf dem Grundmodell Werterhalt den drei geforderten Ansprü- chen genügen. Erhaltungsstrategie Auf Grundlage der Simulationen und Prognosen sollte nun gemeinsam auf politischer und fachlicher Ebene entschieden werden, welcher Zustand für welche Infrastrukturanlage – und weiter untergliedert, für welche Kategorien, Quartiere oder andere Abgrenzungen – sinnvoll, das heisst wünschens- wert und wirtschaftlich, ist. Hieraus leiten sich die erforderli- chen Erhaltungsmassnahmen ab, und der jährliche Finanzbe- darf kann ermittelt und budgetiert werden. Die Ergebnisse dieser Überlegungen sollten schriftlich in Form einer Erhaltungsstrategie fixiert werden, um auf Basis dieses 2 | Simulation des Zustands und des langfristigen Finanzbedarfs. 2 | Simulation de l’état et des besoins financiers à long terme. 1 1 2010 2040 3.0 2.0 1.0 11 70 Mio. 50 Mio. 30 Mio. 2010 2040 Kumulierter Finanzbedarf [Fr.] 1 1 2010 2040 3.0 2.0 1.0 11 70 Mio. 50 Mio. 30 Mio. 2010 2040 Kumulierter Finanzbedarf [Fr.] Le maintien de la valeur des infrastructures doit être correctement planifié Les avis divergent sur la manière de préserver correctement la valeur des infrastructures com- munales et cantonales. Alors que les uns planifient ce travail sur la base de l’état actuel d’une infra- structure, d’autres s’orientent sur des chiffres-clés financiers théoriques. La première approche est en règle générale à trop court terme. L’approche des financiers, en revanche, néglige souvent d’état effectif des équipements. Pour gérer le maintien de valeur avec prévoyance, il faut donc tenir compte à la fois de l’état momentané de l’infrastructure et de son cycle de vie. FR thema | thème | 17

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