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VSS 3 2015

FR Umwelt schützen mit Intelligenten Transportsystemen (ITS)? Mit Intelligenten Transportsystemen (ITS) lassen sich Umweltbelastungen reduzieren und Energie einsparen – davon wird mittlerweile nicht nur in der Schweiz, sondern auch in der EU ausgegangen. Potenzial besteht bei eCoMove oder bei Projekten zum Umweltorientierten Verkehrsmanagement (UVM). Um dieses zu nutzen resp. korrekt deren Effekte abzuschätzen, müssen jedoch die Ergebnisse aus quantitativen Wirkungsanalysen transparent gemacht wer- den. Dies bedingt weitere Forschungen. Insbesondere muss klar sein, welche ITS-Anwendun- gen unter welchen Voraussetzungen wie viel Energie- und CO2-Reduktionen in welchem Zeit- raum bewirken und was dies für die Umsetzung heisst. Eine Bestandesaufnahme. Inwiefern führen ITS-Anwendungen wie Fahrzeug-zu-Infrastruktur und Fahrzeug- zu-Fahrzeug-Kommunikationstechnologien zu einem energieeffizienteren Fahren? Dies untersuchte das EU-Projekt eCoMove zwi- schen April 2010 bis Januar 20141) . Dafür wurden die Geschwindigkeitsprofile wie Beschleunigungen, Abbremsmanöver und Handhabung der Gangschaltung mit dem Treibstoffverbrauch der Versuchs- fahrer verglichen – jeweils mit und ohne Benützung dieser Systeme. Teilnehmende der Feldversuche und Fahrsimulato- ren-Studien waren Berufschauffeure, Firmenangestellte und Freiwillige zwischen 20 und 69 Jahren; Frauen sowie Männer. Fazit der Studie: eCoMove ermöglicht, den Treibstoffver- brauch und damit die CO2-Emissionen zwischen vier und 25% zu senken. CO2-Reduktionen kommen deshalb zustande, weil die ITS-Technologien erlauben, mögliche Ereignisse im Vor- aus besser zu erkennen und aktiv zu werden, zum Beispiel die Geschwindigkeit anzupassen oder die Route zu wechseln. Die Bandbreite der Wirkungen ist jedoch relativ breit – je nach Verkehrssituation, Strassennetz und Fahrer: In städtischen Netzen zum Beispiel bewegen sich die Ver- brauchsreduktionen bei mindestens minus 10 %. Dies ist deutlich mehr als auf dem Land. Hauptgrund sind die zahlreichen Lichtsignalanlagen in Städten. Und grundsätzlich weisen Verkehrssituationen mit vielen Stop-and-go-Vorgängen, Ab- bremsen wegen Geschwindigkeitsbeschränkungen, Kurven oder Stopsignalen – die eben vor allem im urbanen Umfeld vorzufinden sind – ein im Vergleich zu Überlandfahrten hohes Potenzial für Treibstoffreduktionen aus. Ein ähnlicher Effekt wie bei der Verkehrssituation zeigt sich beim Strassennetz: In schwach belasteten Netzen ist die Wir- kung mit rund minus 4% relativ tief, in stark belasteten Net- zen können hingegen minus 12% erreicht werden. Der grösste Effekt kommt bei ausserordentlichen Ereignissen zustande: dann, wenn ITS schnell über das Ereignis und empfohlene Ausweichrouten informieren können. Unterschiede zeigen sich auch beim Fahrzeugtyp: Bei Personenwagen wurde eine Treibstoffreduktion zwischen 4,5 und 25,1 % identifiziert. Beim LKW-Verkehr beträgt sie zwischen 2,4 und 15,3%. ITS beeinflusst Fahrverhalten im ökologischen Sinne In der Studie zeigte sich auch, dass das Zurverfügungstellen von Informationen zur sparsameren Fahrweise das Fahrer- verhalten dank ITS im ökologischen Sinne beeinflusst: Die Fahrgeschwindigkeit reduziert sich. Denn Fahrer schalten früher und beschleunigen weniger stark. Vermehrt lassen sie das Fahrzeug dahin- bzw. ausrollen, was zu tieferen Drehzah- len führt. Die Fahrer fahren auch ausgeglichener und brem- sen weniger. Die von eCoMove geprüften ITS-Anwendungen kommen bei den Versuchspersonen gut an. Sie werden als nützlich und VON LORENZ RAYMANN Ernst Basler + Partner, Zürich DE its-ch informiert regelmässig über ITS-Schwerpunkte Intelligente Transportsysteme (ITS) sollen helfen, den Gesamtverkehr effizienter zu bewältigen. Der Verein its-ch will ITS in der Schweiz fördern. Zu diesem Zweck beobachtet er die Entwicklungen in diesem Bereich in fünf ausgewählten Schwerpunktthemen und fasst seine Erkenntnisse in Berichten zusammen. its-ch nous informe régulièrement sur les priorités des STI Les systèmes de transport intelligents STI doivent con- tribuer à maîtriser plus efficacement le trafic global. L’organisation its-ch entend promouvoir les STI en Suisse. Elle observe à cet effet les évolutions du do- maine dans cinq thèmes prioritaires et résume ses conclusions dans des rapports. 1) Vgl. eCoMove Final brochure, November 2013, auf: http://www.ecomove-project.eu/publications/brochures/ FACHARTIKEL | ARTICLES TECHNIQUES18 STRASSEUNDVERKEHRNR.3,MÄRZ2015 ROUTEETTRAFICNo 3,MARS2015

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