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VSS 3 2015

AnachB Seit 2009 betreibt ITS Vienna Region die intermodale Ver- kehrsinformationsplattform AnachB[8] . Zunächst war AnachB eine eigenständige Anwendung für den Grossraum Wien mit der GIP als zentrale Grundlage. Seit 2014 wird das Routing von VAO als weitere Basis genutzt, sodass AnachB nun auch für ganz Österreich funktioniert. Zusätzlich steht seit 2014 unter dem Namen «AnachB/VOR» eine App zur Verfügung, die gemeinsam mit dem Verkehrs- verbund Ost-Region betrieben wird. Über die Funktionen der VAO hinaus können zum Beispiel persönliche Abfahrtsorte und Routen als Favoriten gespeichert werden. Routeninfor- mationen können zudem in den persönlichen elektronischen Kalender aufgenommen oder per Nachricht, Mail oder Twit- ter verschickt werden. Als Dateninput aus dem Raum Wien fliessen unter anderem Sensorikdaten von 360 Strassenquer- schnitten sowie Floating Car Data von 3500 Taxis ein[2] . Projekt Smile «Smile – Smart Mobility Info & Ticketing System Leading the Way for Effective E-Mobility Services»[9] ist ein seit 2013 lau- fendes Projekt unter Federführung der Wiener Stadtwerke AG. Weiter sind zahlreiche andere Partner beteiligt (unter anderem ÖBB, Wiener Linien und verschiedene Unterneh- men der Privatwirtschaft). Ziel ist die Entwicklung und Er- probung eines Prototypen für ein intermodales, integriertes Verkehrsinformations-, Buchungs- und Bezahlsystem, das alle Verkehrsmittel (insbesondere auch individuelle E-Mobi- litätsdienstleistungen, aber auch ÖV, Taxi, Carsharing, Leih- farrad etc.) intelligent verknüpft. Standardisierte Schnittstellen sollen auch anderen Mobili- tätsanbietern den Zugang zu diesem System ermöglichen. Ein Kernelement von Smile ist die Abbildung eines gemeinsamen Tickets je gebuchter Reise ohne Änderung der Tarifstruktu- ren. Das entsprechende Smile-App begleitet die Reise mit den bestmöglichen Routen in Echtzeit und bietet entsprechende Routing- und Stornierungsmechanismen. Im individuellen Mobilitätsprofil des Nutzers können Zeitfahrkarten, Ermässi- gungen, Mitgliedschaften zum Beispiel bei Sharing-Anbietern gespeichert werden. Mit der auf einem Smartphone installierten Smile-App sol- len zukünftig beispielsweise Schranken in der Parkgarage, Carsharing-Fahrzeuge, Leihfahrräder und die Stromzufuhr an E-Tankstellen aktiviert werden können. Der Pilotbetrieb läuft von November 2014 bis im Frühling 2015. Die Projektkosten belaufen sich auf 6,7 Mio. Euro. Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren Die oben dargestellten Projekt- und Anwendungsbeispiele zeigen, wie vielfältig und weit entwickelt das Verkehrsinfor- mationsangebot in Österreich ist. Die wichtigste Vorausset- zung für die Bereitstellung dieser Angebote war der Einsatz öffentlicher Mittel. So wurde der Aufbau von GIP, VAO und auch das Projekt Smile zu je 50% mit Mitteln aus dem Klima- und Energiefonds finanziert, das restliche Budget stellten ebenfalls öffentliche Stellen bereit. In Österreich wird die Meinung vertreten, dass es keinen Busi- ness-Case für Verkehrsinformationen gibt. Die Informationen müssten für die Endnutzer kostenfrei sein, und auch der As- pekt der Verkehrssicherheit rechtfertige die Aktivitäten der öffentlichen Hand[10] . Darüber hinaus ist die Kooperation und Zusammenarbeit der beteiligten Akteure in Österreich sehr ausgeprägt. Die verkehrsmittelübergreifenden Angebote sind möglich geworden, weil sich die Verkehrsanbieter ihre Daten und Informationen gegenseitig zur Verfügung stellen. Beim Aufbau der VAO wurden alle Partner in sämtliche wichtigen organisatorischen, technischen und gestalterischen Entschei- dungen des Konsortiums eingebunden (Einstimmigkeitsprin- zip). Auch war in diesem Fall die Möglichkeit der partner- spezifischen FrontEnd-Entwicklung ein Schlüssel zum Er- folg. Dies ermöglichte allen Partnern, dieselbe Auskunft zu verwenden, diese aber entsprechend den Bedürfnissen der jeweiligen Nutzer anzupassen[5] . Referenzen [1] www.gip.gv.at [2] Unterluggauer, A. (2013): AnachB.at. Präsentation im Rahmen der its-ch- Plattform vom 16.5.2013. http://www.its-ch.ch/fileadmin/redacteur/pdf/2._ Plattform_2013_AnachB_Unterluggauer_Vortrag_its_schweiz.pdf (abgerufen am 22.8.2014). [3] Unterluggauer, A. (2014) Die GIP – ein Porträt in Zahlen. Präsentation am AGIT-GIP Day, 3.7.2014. http://www.gip.gv.at/downloads-219.html (abge- rufen am 15.12.2014). [4] Österreichische Forschungsgesellschaft Strasse Schiene Verkehr (2014): http://www.fsv.at/shop/produktdetail.aspx?IDProdukt=837823b7-8697- 45e8-9dc6-063924066176 (abgerufen am 10.8.2014). [5] www.verkehrsauskunft.at [6] Kurier (2013): Jetzt denkt die Strassenkarte mit – Neues System revolutio- niert Verkehrsauskunft in Österreich. http://kurier.at/chronik%2Foesterreich/ neue-verkehrsauskunft-jetzt-denkt-die-strassenkarte-mit/31.569.427 (abge- rufen am 22.8.2014). [7] www.gip.gv.at/vao-technische-details.html [8] www.anachb.at [9] www.smile-einfachmobil.at [10] Schleser, T. ( 2014) VAO: the Austrian way for intermodal traffic information. Presentation at the 10th ITS European Congress, June 2014, Helsinki. 2 | Prototyp der Smile-App. 2 | Le prototype de Smile-App. FACHARTIKEL | ARTICLES TECHNIQUES26 STRASSEUNDVERKEHRNR.3,MÄRZ2015 ROUTEETTRAFICNo 3,MARS2015

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