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VSS 3 2016

Kongress Zitate “ «Das Velo wäre ein prima Mittel gegen die Verkehrsprobleme. Trotzdem kommen wir nicht vorwärts. Bei den Kindern und Jugend- lichen ist die Velonutzung sogar alamierend um die Hälfte eingebrochen.» «Der Nahverkehr müsste neu erfunden werden. Jede achte Autofahrt ist kürzer als 1 km. Da kann man ansetzen.» wege» würde z. B. eine Sanierung der soge- nannten Südumfahrung in der Stadt Bern die Schulwege massiv verbessern. Die Tatsache, dass das ASTRA je nach Be- darf die auf Gemeindeboden stehenden Lichtsignalanlagen bei den Autobahnauf- und -abfahrten nach seinen Bedürfnissen schal- tet, führt zu einer zusätzlichen Belastung der Schulwege in den angrenzenden Quartieren. Die Wohnbauentwicklung plant die Stadt Bern eher am Stadtrand. Zusammen mit ei- ner möglichen Sanierungswelle der Siedlun- gen aus den 40er-, 50er- und 60er-Jahren, in denen 70 Prozent der Berner Bevölkerung leben, würden sich die Schulwege grundle- gend verändern. «Schulstandorte» und die Schulwege müssen also ein wichtiger Aspekt im Wohnungsbau und in der Verkehrsplanung sein. DR. CHRISTIAN THOMAS Fussgängerverein Zürich LUZIA MEISTER Vizepräsidentin Pro Velo Schweiz Gemäss allen Prognosen wird das Verkehrs- wachstum weitergehen, beim MIV wie beim ÖV. Der Verkehr bringt neben Nutzen jede Menge Probleme und belastet uns zuneh- mend. Das Velo, das Elektrovelo und innova- tive 2- bis 4-rädrige Kleinstfahrzeuge könnten wertvolle Entlastung leisten, gerade in den Agglomerationen und in Kombination mit dem ÖV sowie innovativen Auto- und Velo- Sharing-Modellen. Eigentlichwissenwirlängst:DasVelobesticht durch zahllose Pluspunkte: Es ist gesund, umweltfreundlich, platz- und ressourcenspa- rend, leise, konkurrenzlos kostengünstig für Private und Gemeinwesen, gefährdet kaum andere Menschen. Und dennoch: Im Gesam- ten kommt es nicht recht vom Fleck. Einer- seits gibt es viele schöne Fortschritte, viele Innovationen und Taten, anderenorts gibt es Rückschritte. Die Gesamtentwicklung ist we- nig erfreulich, bei den Kindern und Jugendli- chen ist die Velonutzung sogar alarmierend um die Hälfte eingebrochen. Obwohl einige Fakten klar fürs Velo sprechen: • Das Velo ist auf 3 bis 5 km meist schneller als das Auto. • Bei rund 90% der Autofahrten wird nicht mehr als 3 kg Gepäck und nichts Volumi- nöses transportiert. • Trotzdem betragen 30 % der Autofahrten weniger als 3 km! In der NZZ (28.8.2015) habe ich gelesen: «Sie (eine Studie an 400000 Personen) ergab, dass mässig anstrengende körperliche Aktivität von durchschnittlich nur 92Minuten pro Wo- che, also etwa einer Viertelstunde pro Tag, (…) die Lebenserwartung um drei Jahre erhöht.» 92 Minuten/Woche während 60 Jahren sind 287 040 Minuten und die drei geschenkten Jahre haben 1576800 Minuten, also etwa 5,5 Mal so viel. Wenn man daher die Lebenszeit in Betracht zieht und als lebensverlängernde Aktivität das Zu-Fuss-Gehen wählt, ist der Fussgänger nicht nur schneller als ein Auto, sondern unendlich viel schneller als jedes Fahrzeug, denn seine Geschwindigkeit misst sich nicht in Kilometern pro Stunde (die man aufwenden muss), sondern in Stunden (an Le- benszeit), die man pro Kilometer gewinnt! Nun mag man einwenden: «Das kann ja gar nicht sein, da hat jemand falsch gerechnet» oder: «Die Studie betraf Chinesen – nicht uns.» Allerdings: Ganz unterschiedliche Stu- dien, die in neuerer Zeit die Inaktivität in einer industrialisierten Gesellschaft mit den Methoden der epidemiologischen Forschung untersucht haben, kommen zum Schluss, dass die lebensverlängernde Wirkung von Wer will denn schon gegen Veloförderung sein? Luzia Meister Vizepräsidentin Pro Velo Schweiz Zu Fuss, nicht nur bis zur nächsten Busstation Dr. Christian Thomas Vorstandsmitglied Fussgängerverein Zürich Warum sind wir in der Schweiz nicht weiter? Warum werden die Chancen nicht beherzt gepackt und das Potenzial ausgeschöpft? Nie- mand spricht sich offen gegen Veloförderung aus, und doch: Was bremst die Veloförderung, die im Interesse aller wäre? Das Potenzial wäre klar vorhanden: • In kleineren Städten ist ein Veloanteil bis 40% möglich, in grösseren 25% • 40 % der 15- bis 25-Jährigen fahren nie/ selten Velo (Bsp. Zürich) • Veloförderung wirkt (Bsp. Freiburg): 1982: 15% 1999: 27% • Veloförderung ist günstig und spart zu- dem pro Franken 2 bis 5 Franken Gesund- heitskosten ein. Deshalb sollen bremsende Irrtümer entlarvt und durch «Mutbotschaften» widerlegt wer- den, lautet die Devise von Pro Velo Schweiz. Treten Sie also kräftig in die Pedale für das Velo, denn es hat genug, die es bremsen! VSS-KONGRESS | CONGRÈS VSS 18 059782_SV_3_2016_v2.pdf 18 059782_SV_3_2016_v2.pdf 18 29.03.16 11:00 29.03.16 11:00 287040 Minuten und die drei geschenkten 059782_SV_3_2016_v2.pdf 1829.03.1611:00 29.03.1611:00

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