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VSS 3 2016

ROLF BÄTTIG Kantonsingenieur Luzern DR. RICCARDO DE GOTTARDI Direktor Abteilung Raumentwicklung und Mobilität, Tessin Kongress Zitate “ «Die Anforderungen an die Agglomerationspro- gramme steigen – durch Weisungen, Arbeitshilfen, Reviews usw. Das bedeu- tet letztlich: Viel Papier für wenig Geld.» «Eine bessere Koordina- tion zwischen der Sied- lungs- und der Mobili- tätspolitik, ein Umdenken in der Tarifpolitik (Mobi- lity Pricing) sowie neue Modelle in der Arbeits- und Schulorganisation sind unabdingbar.» Luzern nach Kriens und Obernau gibt es eine Hauptverkehrsachse, der MIV und der ÖV stecken im gleichen Stau. Die einzige S-Bahn-Station auf Gemeindegebiet befindet sich im Mattenhof angrenzend an die Luzer- ner Allmend und wird von der Zentralbahn bedient. Der Mattenhof wird zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt des sich dynamisch entwickelnden, zukunftsorientierten Stadt- teils LuzernSüd. DasalteOrtszentrumvonKrienshattedagegen nie einen Bahnanschluss, es ist seit 1961 mit der Trolleybuslinie 1 erschlossen. Die Linie 1 ist mit 9,5 Mio. Fahrgästen pro Jahr die best- frequentierte Buslinie der Zentralschweiz. Im Querschnitt mit der höchsten Belastung wer- den 15000 Fahrgäste pro Tag gezählt. Dank den hohen Fahrgastfrequenzen erreicht die Linie 1 einen Kostendeckungsgrad von ca. 90%. Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) plant und finanziert den öffentlichen Verkehr im Kanton Luzern. Der VVL ist wegen der Verdichtung der Siedlungen und dank dem geänderten Mo- bilitätsverhalten der Bevölkerung gefordert. So nahmen die Fahrgäste im VVL-Gebiet von 97,1 Mio. (2013) auf 105,9 (2014) in einem Jahr um 9% zu! Seit Juni 2014 fährt der neue Doppelgelenk- bus, genannt 1-er, als erste Linie des neuen Systems RBus. Das R steht für Rapid und zeigt die Anlehnung an das Konzept BRT (Bus Ra- pid Transit). Doppelgelenktrolleybusse wer- den wohl noch lange Kriens erschliessen und bleiben die wirtschaftliche Option für einen realistischen, mittelfristigen ÖV-Ausbau in der Agglomeration Luzern. Das Konzept mit dem System RBus sieht vor, die Reisedauer von einer Endstation zur an- deren um bis zu 10% zu verkürzen. Es ist das Ziel, dass die Reisedauer zur Hauptverkehrs- zeit sich jener der Nebenverkehrszeit an- nähert und die Zuverlässigkeit deutlich stei- gert. Doppelgelenktrolleybus-Linien sollen in Sachen Komfort, Image und Bevorzugung den Standard eines Tramsystems erreichen und so 5% mehr Fahrgäste anziehen. Komponenten des RBus-Systems sind das Rollmaterial, das Angebot, das Marketing sowie die Infrastruk- turen. Die Infrastrukturen wie z. B. Busbeschleuni- gungsanlagen sind auf den Hauptachsen rasch umzusetzen. Die durchschnittliche Reise- geschwindigkeit des Busses beträgt heute im Ortszentrum von Kriens nur 7 bis 10 km/h. Grosse Priorität für die Gemeinde Kriens hat deshalb das Projekt Kantonsstrasse K4, Kriens Zentrum bis Einmündung Hergiswaldstrasse, das der Kanton ab 2017 realisieren wird. Das vorgesehene Betriebskonzept sieht vor, zeit- weise die Kolonnen auf die Zufahrtstrassen der Hauptachse zu verlegen. Dabei wird die Gesamtleistungsfähigkeit der Kantonsstrasse nicht reduziert. Die «intelligente» Steuerung der Zufahrten mittels Lichtsignalanlagen stellt sicher, dass nicht mehr Fahrzeuge auf die Kan- tonsstrasse gelangen, als auch bewältigt wer- den können. Die Verlegung ist voraussicht- lich hauptsächlich werktags während 3 bis 5 Stunden notwendig. Als maximale Wartezeit ist in den Morgen- und Abendspitzenstunden mit einer durchschnittlichen Wartezeit von rund 5 Minuten zu rechnen. Dies entspricht dem Zeitverlust, welcher bereits heute beim Befahren der Kantonsstrasse zeitweise anfällt. Vision Gondelbahn Eine visionäre Idee wäre der Einbezug der Pilatusbahnen in die Transportkette: • Gondelbahnsysteme werden zunehmend im Stadtverkehr eingesetzt (Zoo Zürich, Bundesgartenschau Koblenz, Köln, Vision in Sion). • Stärken: Technik ist vorhanden, Tourismus- attraktivität, Leistungsfähigkeit • Schwächen: Stadt- und Landschaftsverträg- lichkeit, Überfahrrechte, Wetter • Kosten Bahnhof Luzern–Kriens Zentrum– Talstation Pilatusbahn–Obernau mit fünf Stationen: ca. 50 bis 80 Mio. Franken. Der Kanton Tessin gilt als Berggebiet, da er zu 85% aus Wald, Wasser, Weiden, Firnen und Gestein besteht. Tatsächlich konzentrieren sich die Bevölkerung und die Arbeitsplätze zu 85–90% auf die Talböden, die nur etwa 15% der Kantonsfläche ausmachen. In der Ebene befinden sich auch alle Infrastrukturen. Die Bevölkerung und die Arbeitsplätze verteilen sich auf vier Agglomerationen: Lugano, bevölke- rungsmässig die grösste und mit einer diversi- fizierten Wirtschaft (Banken, Wissenschaft und Kultur), Bellinzona als Verwaltungshauptort, Locarno als Tourismuszentrum und Mendrisio– Chiasso mit hauptsächlich logistischen Zentren und Grenzgängerorientierten Firmen. Die Be- Perspektiven des Agglomera- tionsverkehrs im Hinblick auf die Eröffnung des Gotthard- und des Ceneribasistunnels Dr. Riccardo De Gottardi Direktor Abteilung Raumentwicklung und Mobilität, Tessin VSS-KONGRESS | CONGRÈS VSS 20 059782_SV_3_2016_v2.pdf 20 059782_SV_3_2016_v2.pdf 20 29.03.16 11:00 29.03.16 11:00 059782_SV_3_2016_v2.pdf 2029.03.1611:00 29.03.1611:00

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