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VSS 3 2016

2 | Zusätzliche Mobilität mit flächen- und energieeffizien- ten Verkehrsmitteln 3 | Beispiel einer elektronischen Busspur. ROBERT KÜNG Regierungsrat Kanton Luzern Kongress Zitate “ «Das Ringen um die Prio- risierung der einzelnen Bauprojekte beginnt sehr früh. Die regionalen Inte- ressen verwässern sehr oft die Gesamtsicht des Kantons.» Ampeln geregelt werden. Es sind immer nur so viele Autos auf der Hauptstrasse, dass der Verkehr fliessen kann. Die Konsequenz: Bei grossem Verkehrsaufkommen müssen sich die Autofahrenden auf Quartierstrassen ein paar Minuten gedulden, bis sie auf die Hauptstra- ssen einbiegen können. Das ist heute schon bei 13 Quartierstrassen der Fall. Im GVK sind neun weitere Dosierungsanlagen vorgesehen. Auch bei den Ausfahrten aus den Parkhäusern kann es zwischen 17 und 19 Uhr einige Minu- ten dauern, bis die Ampeln auf grün schalten. Beim Bahnhofparking funktioniert das bereits, fünf weitere Parkhäuser sollen im Rahmen des GVK ebenfalls mit Lichtsignalanlagen geregelt werden. Der Vorteil des Wartens: Wer einmal auf der Hauptstrasse ist, kommt vorwärts und zur geplanten Zeit ans Ziel. Konsequente Förderung des Busses Bis 2030 soll die Mobilität um 30% zunehmen. Der Platz in der Stadt ist jedoch begrenzt. Wei- tere oder zusätzliche Strassen zu bauen, ist unrealistisch. Deshalb soll der ÖV den Fuss- und den Veloverkehr fördern. Warum? Ein Beispiel: Der neue Doppelgelenkbus der VBL ist 25 Meter lang und kann bis zu 200 Perso- nen transportieren. Auf 25 Metern finden fünf Autos hintereinander Platz. Bei vier Personen pro Auto beanspruchen also 20 Personen den gleichen Platz wie die 200 Personen im Bus. Busse sind aber nur attraktiv, wenn der Fahr- plan eingehalten wird. Damit dies möglich wird, ist im GVK vorgesehen, den Busverkehr zu beschleunigen. Eine zusätzliche Busspur entsteht an der Alpenstrasse. Wo nur eine kurze Busspur möglich ist, werden Busschleu- sen eingerichtet. An der Haldenstrasse gibt es bereits seit vielen Jahren eine Busschleuse. Im GVK sind vier weitere geplant. Auf Strassen, wo es keinen Platz für eine Busspur hat, soll der Autoverkehr während den Stosszeiten über andere Strassen geführt werden. Dadurch erhält der Bus freie Fahrt. Auch Fahrbahn-Haltestellen sorgen für freie Fahrt. Davon gibt es in der Stadt bereits vier, zwei weitere sollen hinzukommen. Intelligenz statt Asphalt Ein Lösung zur Bevorzugung des Busses auf stark belasteten Strassen in einer engen räum- lichen Situation ist die elektronische Busspur. Vom GVK profitieren alle: Wer Auto fährt, hat deutlich weniger Staus auf den Hauptstrassen. Wer mit dem Bus unterwegs ist, kann sich auf den Fahrplan verlassen. Weniger Stau, weniger Hektik und flüssiger Verkehr erhö- hen die Verkehrssicherheit und reduzieren den Schleichverkehr durch die Quartiere. Das kommt auch jenen zugute, die mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs sind. 60% mehr Passagiere für 8 Mio. Franken! Um die Zielvorgabe einer Kapazitätssteige- rung des Gesamtsystems um ca. 30% zu errei- chen, ist im ÖV ein Kapazitätsausbau von ca. 60–70% erforderlich. Dies ist machbar und be- dingt für den MIV nur eine geringfügige Leis- tungsreduktion (<5%). Und dies alles bei Kos- ten von bescheidenen rund 8 Mio. Franken! RAFFAEL NOESBERGER Gesamtleiter Verkehr, Stadt Winterthur «Alle Massnahmen sind dem Prinzip ‹Maximie- rung der Personen- statt Fahrzeugbewegungen› untergeordnet. Im Vordergrund steht die Einrichtung von ÖV- Hochleistungskorridoren, auf welchen die Busse absolute Priorität haben.» Nicht nur in der Stadt Winterthur bestehen viele Bedürfnisse an den begrenzten Raum. Die Strassen sind in Winterthur aber tatsäch- lich noch enger als in Städten wie Zürich oder Basel, was beispielsweise eine Einführung von Trams erschwert oder gar verunmöglicht. Aus diesem Grund wurde bereits im sGVK festge- halten, das ÖV-System im Planungshorizont 2030 weiterhin auf Busse auszurichten. Das Hauptproblem ist und bleibt aber das Ver- kehrsaufkommen in den Spitzenzeiten und die aufgrund der erwähnten Platzverhältnisse bisher grösstenteils fehlende Eigentrassierung für die Stadtbusse. Um hier Abhilfe zu schaf- fen, sieht das sGVK ein ganzheitliches Set von Agglomerationsprogramm: Planerische und politische Herausforderungen Raffael Noesberger Gesamtleiter Verkehr, Stadt Winterthur VSS-KONGRESS | CONGRÈS VSS | 25 059782_SV_3_2016_v2.pdf 25 059782_SV_3_2016_v2.pdf 25 29.03.16 11:00 29.03.16 11:00 059782_SV_3_2016_v2.pdf 2529.03.1611:00 29.03.1611:00

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