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VSS 3 2016

VSS-KONGRESS | CONGRÈS VSS 30 STRASSE UND VERKEHR NR. 3, MÄRZ 2016 ROUTE ET TRAFIC N o 3, MARS 2016 ein neues Denken auf allen Ebenen. Autos sind heute «Steh- zeug», die zu 96% der Zeit ungenutzt herumstehen. Im Verkehr sind die Fahrzeuge schlecht ausgelastet, und die Fahrer geprägt von egoistischem Verhalten. Und auch die Schiene ist nur zu 30% ausgelastet. Für das Umdenken sind folgende Punkte aus- schlaggebend:: • Kundengerechte Erhaltung (Motto: «Länger und weniger schmerzhaft», als «schnell und schmerzhaft» • Innovationen und unkonventionelle, schnelle Lösungen (Bsp. Stadttangente Lausanne: Erweiterung des Tunnels un- ter Verkehr) • Unterhaltsfähige Infrastrukturen (Bsp. Sanierungstunnel Gotthard) • Effektivere Nutzung vorhandener Verkehrsflächen (Ver- kehrsinformationen auf Wechseltextanzeigen, Wechsel- wegweisung, Geschwindigkeitsharmonisierung, Rampen- bewirtschaftung usw.) • Intelligente/vernetzte Mobilität • Zusätzliche Verkehrsfläche (Pannenstreifenumnutzung, Engpassbeseitigung) • Monetäre Anreize (Mobility Pricing) • Weitere Verbesserung der Strassenverkehrssicherheit • Verbesserung der Finanzierung (NAV) Mobilität hat eine anerkannte, «offizielle» Zukunft: techni- sche Entwicklungen werden die Menschen in der Schweiz und in ganz Europa in ein Zeitalter von «Smart City» und «Managed Mobility» befördern. Aber auf dem Weg dorthin bleiben die Verkehrsteilnehmenden entweder in immer län- geren Staus stecken, oder sie stehen Morgen für Morgen (allzu) eng zusammengepfercht in Pendlerzügen. Wer sich heute eine entspannte Zukunft der Mobilität – vor allem zu Stosszeiten – vorzustellen versucht, braucht sehr viel Fanta- sie und eine gute Portion Optimismus. Innerhalb von zehn Jahren kann viel passieren – aber es wird bis im Jahr 2025 weder eine grundlegend andere Verkehrs- infrastruktur («Hardware») noch komplett neue Bedürfnisse seitens der Nutzer («Wetware») geben. Die grösseren Ver- änderungen werden in den kommenden Jahren in der «Soft- ware» stattfinden: In der Position von Mobilität im Leben der Menschen, in ihrem Verhalten sowie der Art und Weise, wie sie mit der bestehenden Verkehrsinfrastruktur interagieren, wie sie Verkehrsmittel nutzen. Mobilität bewegt sich zwi- schen Mensch und Verkehr. Entwicklungen in der Software statt der Hardware zu verfol- gen, birgt einen grossen Vorteil. Hier müssen Innovationen nicht Jahrzehnte der Planung vorangehen, wie dies bei der Hardware, beim Bau von Strassen und Schienen der Fall ist. Sie können heute geplant und morgen getestet sowie umge- setzt werden. Am deutlichsten zeigt sich diese Entwicklung Mobilität 2025 – Unterwegs in der Zukunft Dr. Martina Kühne Senior Researcher, GDI Gottlieb Duttweiler Institut in der Vielzahl neu entstehender Sharing-Konzepte rund um das Thema Mobilität. «Die beste Art, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu erfin- den», sagte der renommierte Computerwissenschaftler Alan Key. Die Zukunft, die wir für die Mobilität «erfinden» können, wird nicht nur von den bereits erwähnten Konstanten Hard- und Wetware begrenzt, sondern auch von Entwicklungen, die bereits im Gang sind. So kommt der Intermodalität eine immer grössere Bedeutung zu. Mithilfe von systemischen Lösungen entwickelt sich ein Privatverkehr mit öffentlichen Vorzügen und ein öffentlicher Verkehr mit privaten Vorzügen. Hat die Mobilität in intelligenten systemischen Lösungen viele Vorteile für den Nutzer, so birgt sie jedoch auch das Risiko des Machtverlustes über den eigenen Reiseweg. Spä- testens dann, wenn wir nicht mehr verstehen, was unsere Autos miteinander besprechen, wird unser Unbehagen stei- gen. Hinzu kommt die Angst vor fehlender Kontrolle und Sicherheit, was sich auf den Trend hin zu selbstfahrenden Autos auswirken kann. Denn wir werden die Freiheit und Flexibilität, die uns das Auto verspricht, nicht so schnell auf- geben wollen. Wie also werden wir in Zukunft unterwegs sein? Wir werden vor allem vermehrt die Möglichkeit haben, unseren Reiseweg individueller zu gestalten. Das Smartphone wird dabei zur Managementzentrale. Ich stelle fünf Konzepte vor, die ich für die Agglomeration als besonders interessant erachte: 1. Information und Navigation AufallenReisewegenspielen«Information&Navigation»eine Hauptrolle. Jedem Reisenden durch die Welt 2025 wird sein eigenes Mobilitätsverhalten zurückgespielt und daraus kann er wertvolle Echt-Zeit-Informationen für Entscheidungen auf dem Reiseweg ableiten. Sei es für die Wahl des Verkehrsmit- tels oder für die Route durch den grossen, belebten Bahnhof – abhängig von Präferenz und Situation kann jeder Reisende Zugang zu den allgemein verfügbaren Daten haben und diese mit seinen persönlichen Daten kombinieren lassen. So wird er in der jeweiligen Situation die für ihn ideale Entscheidung treffen können. «Information und Navigation» bedeutet nicht in erster Linie neue Geräte, sondern die Vernetzung aller All- tagsgegenstände im Sinne eines umfassenden Informations- und Navigationssystems. Der Reisende wird sich nicht mehr in dem Ausmass wie heute dem System anpassen, sondern das System ist so vielseitig und flexibel nutz- und kombi- nierbar, dass es den Anschein macht, als passe es sich dem Nutzenden an. Auch wenn die Reise Grenzen aufweist (zwi- schen Staaten oder zwischen öffentlichen und privaten Ver- kehrsmitteln), ermöglicht die personalisierte «Information & Navigation» eine neue Qualität des Unterwegsseins. Sie ver- netzt jeden Reisenden mit den Produkten, Dienstleistungen und Personen, die er auf seinem jeweiligen Weg antreffen bzw. wahrnehmen oder gebrauchen möchte. 2. Sharing & Pooling Dank dem Internet der Dinge und Big Data wird das Konzept von «Sharing & Pooling» im Jahr 2025 nicht mehr nur auf Verkehrsmittel beschränkt. Man stelle sich ein «Facebook VSS-KONGRESS | CONGRÈS VSS 30 059782_SV_3_2016_v2.pdf 30 059782_SV_3_2016_v2.pdf 30 29.03.16 11:00 29.03.16 11:00 059782_SV_3_2016_v2.pdf 3029.03.1611:00 29.03.1611:00

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