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VSS 4

an das Logistikmanagement der Auftaumittel. Grundsätzlich gibt es drei Arten von Salzgewinnung: Steinsalz (bergmännischer Abbau), Siedesalzgewinnung (Gewinnung aus Salzlösung durch chemische Reinigung und Eindampfen), Meersalz bzw. Solarsalz (Gewinnung durch Verdunstung von Meerwasser). Alle drei Arten von Salz werden in Europa im Winterdienst eingesetzt. Dabei überwiegt der Anteil von Steinsalz[6] , in der Schweiz ist es das Siedesalz. Beim Streuen von Feuchtsalz relativiert sich der Unterschied in der Anfangstauwirkung zwischen fein- und grobkörnigen Salzen deutlich. Beim Ein- satz von Flüssigstreuung gibt es gar keine Unterschiede mehr[6] . Somit sind alle Salzarten für den präventiven Winter- dienst gleich gut einsetzbar. Obwohl mehr als genug Salz vorhanden ist, gibt es bzw. gab es im Winterdienst bedeutende Versorgungsprobleme[6] . Bis anhin wurden die dezentralen Salzlager der Strassendienste anhand des durchschnittlichen Winterbedarfs bemessen. In der Regel umfassten diese Lager früher 50 %[4] und zurzeit ungefähr 75 % eines durchschnittlichen Winterbedarfs[16] . InfolgederzunehmendenExtremereignissekanndieseMenge bereits nach wenigen Tagen aufgebraucht sein. Zudem ist ein Nachschub an Auftaumitteln in Extremsituationen in- folge der Strassenzustände und der hohen Nachfrage nicht sofort möglich. Des Weiteren sind zentrale Lager wirtschaft- licher als dezentrale. Daraus leitet sich ab, dass anstelle des durchschnittlichen Winterbedarfs die Durchhaltefähigkeit der Strassendienste für die Bemessung der Lager sinnvoll ist. Dabei soll die dezentrale Lagermenge bei einer Extrem- wetterlage fünf Volleinsatztage der Winterdienste ab- decken[4] . Logistikkette Damit die Durchhaltefähigkeit des Winterdienstes und somit die Möglichkeit des präventiven Winterdienstes jederzeit möglich ist, kommt der Logistikkette eine grössere Bedeu- tung zu. Die Logistikkette (hier für Siedesalz beschrieben) kann auch für die anderen Salzarten angewendet werden (vgl. Abbildung unten «Logistikkette Auftaumittel»). Aus wirtschaftlichen Überlegungen sind zentrale Grosslager sinn- voller als dezentrale Kleinlager. Zentrale Grosslager in Form von Salzdomen können bis zu 100 000 Tonnen umfassen. Die dezentralen Kleinlager der Strassendienste sind heute in Form von Salzsilos von bis zu 500 Tonnen ausgebildet, die eine effiziente Beschickung der Winterdienstfahrzeuge ermög- lichen. Die Salzsole ist beim präventiven Winterdienst von entschei- dender Bedeutung, womit deren Bedarf auch stark zunimmt. Die Beschickung der Winterdienstfahrzeuge erfolgt aus Sole- tanks von bis zu 50 000 Litern mit leistungsfähigen Pumpen, damit die Flüssigstreuer mit über 20 000 Liter Fassungsver- mögen rasch betankt werden können. Die Beschickung der Soletanks kann dabei durch Tankfahrzeuge direkt ab der Siedesalzgewinnung oder mittels Soleaufbereitung aus den Salzsilos vor Ort erfolgen. Bis zu einer Transportdistanz von ca. 100 km ab der Siedesalzgewinnung mittels Tankfahrzeu- gen sind die Kosten gegenüber der Soleaufbereitung ab Salz- silos vor Ort etwa identisch, hingegen ist der Energiever- brauch etwa dreimal geringer[17] . Aus wirtschaftlichen Grün- den sind die dezentralen Soletanks zu beschränken. Bedingt durch die erforderliche Durchhaltefähigkeit ist jedoch eine Soleaufbereitungsmöglichkeit ab Salzsilos beim dezentralen Strassenbetreiber für die Flüssigstreuer zwingend. Der Nach- schub von Auftaumitteln durch Tankfahrzeuge ist dabei wäh- rend 24 Stunden an 7 Tagen der Woche sicherzustellen. Logistikkette Auftaumittel Winterdienstkongress AIPCR Congrès de la Viabilité hivernale de l'AIPCR52 strasseundverkehrNR.4,april2014 routeettraficNo 4,April2014

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