ligten festgehalten. Dies bedingt eine laufende Dokumenta- tion der erforderlichen Daten. Diese Dokumentation dient zu- sätzlich auch noch dem Nachweis der Leistungsfähigkeit des Winterdienstes und liefert bei Haftungsfragen entsprechende Grundlagen zur Klärung. Das Management beschliesst evtl. Sofortmassnahmen, die noch im laufenden Winter umzusetzen sind oder ordentliche Massnahmen, die für die nächste Winterperiode aufzunehmen sind, wie dies beispielsweise nach den eingangs beschriebe- nen Ereignissen im Dezember 2010 in Basel geschehen ist. Verkehrsmanagement Verkehrsinformation Damit der präventive Winterdienst seine volle Wirkung ent- falten kann, sind die Verkehrsteilnehmenden in den Prozess zu integrieren. Es muss gelingen, dass sie auf die Strassenver- hältnisse vorbereitet sind und ihr Fahrverhalten entsprechend anpassen können. Zudem ist bei extremen Wetterverhältnis- sen und bei Unfällen die Verkehrsbeeinflussung unterstüt- zend einzusetzen. Die Federführung bei den Winterdienst- einsätzen bis hin zu den Anweisungen an das Verkehrs- management liegt dabei beim Strassenbetreiber und wird in der Betriebsleitzentrale koordiniert[7] . Die Verkehrsteilnehmenden sind auf die Besonderheiten der Strasse im Winter aufmerksam zu machen. Grundsätzlich sollte ein Obligatorium für Winterdienstausrüstung aller Fahrzeuge für Regionen mit regelmässigen Winterereignissen während der Wintermonate erlassen werden (in der Schweiz zurzeit nicht). Tagesaktuelle Hinweise betreffend die zu erwartenden Strassen- verhältnisse und evtl. eingetroffener besonderen Zustände sind den Verkehrsteilnehmenden zuzutragen (Radio, SMS, Apps, GPS usw.). Diese Informationen werden durch die bestehenden Ver- kehrsinformationsdienste aufbereitet und abgesetzt. Mittels der variablen Strassensignalisation können die Ver- kehrsteilnehmenden zudem auf den betroffenen Strassenab- schnitten auf die lokalen Verhältnisse aufmerksam gemacht werden. Diese umfasst allgemeine Gefahren- und Winterhin- weise sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Auslösung dieser Informationen erfolgt durch die jeweiligen Winter- dienst-Einsatzleiter. Als Basis dient der Verkehrsmanage- mentplan Winterdienst. Verkehrsbeeinflussung Durch die Verkehrsinformation erfolgt bereits eine erste Verkehrsbeeinflussung, indem die Verkehrsteilnehmenden ihr Fahrverhalten den Strassenverhältnissen anpassen. Bei ausserordentlichen Ereignissen kommt zusätzlich der Ein- satzplan Winterdienst und das Bergekonzept zum Einsatz[9] . Die verkehrstechnischen Massnahmen können dabei auf dem Verkehrsmanagementplan Winterdienst festgehalten wer- den. Bei sich abzeichnenden Wetterereignissen, beispiels- weise starker Schneefall, ist der Schwerverkehr vorsorglich umzuleiten, zu dosieren oder im Extremfall anzuhalten, mit der Absicht, dass die Winterdienstfahrzeuge bei Schneefall ständig zirkulieren können und nicht durch blockierte Last- wagen zum Stehen kommen. Entwicklungen Der Gedanke, dass die Winterdienstereignisse planbar sind und die Massnahmen vorbeugend erfolgen können, muss in alle Belange implementiert werden. Im technischen Bereich sind einige Entwicklungen bereits im Gange. Basierend auf Mikroklima-Modellen und Einsatzszenarien wird im Bereich Wetter- und Strassenvorhersage intensiv gearbeitet, um den Einsatzleitern Vorhersagen mit Einsatzempfehlungen abge- ben zu können. Die Möglichkeit der Verarbeitung von grossen Datenmengen und die Vorhersage basierend auf Algorithmen wird diese Entwicklung in den nächsten Jahren vorantreiben. Dabei stellt sich die Frage der Finanzierung der Entwicklung und des Fachpersonals für die Anwendung. Die Streutechnik der Auftaumittel wird sich hin zu einer flexi- blen Solestreuung entwickeln. Dabei wird sich der Feuchtsalz- gehalt (FS) zwischen 30 % (Anmerkung Autor 15 %) bis 100 % bewegen[11] . Dazu ist zu definieren, welche Feuchtsalzgehalte sinnvoll anzuwenden und ob die heutigen Streutechnologien weiterzuentwickeln sind. Zudem wird die Automatisierung des Streuens weiter vorangetrieben. Durch die verstärkte Nutzung der Elektronik und der Datenverarbeitung mit dem Ziel des genaueren Streuens kann das Fahrpersonal entlas- tet werden. Diese Technik ist heute durch Infrarotkameras an den Winterdienstfahrzeugen bereits teilweise im Einsatz[3] . Im Verkehrsmanagement wird die relevante Information für die Verkehrsteilnehmenden zukünftig direkt im Innern des Fahr- zeuges mittels eines entsprechenden Informationssystems zu Verfügung stehen. Zudem werden mittels eines Push-Systems den Automobilisten auf den von ihnen gewünschten Systemen die Informationen zusätzlich vor der Abfahrt angezeigt und Ver- haltenshinweise für bevorstehende Reisen abgegeben. Referenzen [1] Boschung, Küpper-Weisser (2013). Flüssigstreuer (FullWet). Projektskizze. [3] Hanke, H. (2010). Die Streutechnik der Zukunft: Wirkungsoptimierung und Qualitätssicherung. Strasse und Verkehr Nr. 10, pp 18-24. [4] Hanke, H. (2011). Salzmengenbevorratung und Salzmengenmanage- ment – Empfehlungen auf der Basis der Erfahrungen des Extrem-Winters 2009/2010. ASTRAD-Symposium 2011 in Wels. [5] Hanke, H. (2012). Neue Erkenntnisse und Strategien zum Einsatz von Streu- stoffen in Deutschland. 2. Nationaler Winterdienstkongress in Basel. [6] Hanke, H. (2013). Salz – ein Lebenselixier: Neue Erkenntnisse zu Salzan- wendung im Winterdienst. Strassenverkehrstechnik 2.2013, pp 95-100. [6a] Hausmann, G. (2012). Empfehlungen zum richtigen Aufbringen von Tausalz- lösungen. Bericht der Bundesanstalt für Strassenwesen, Verkehrstechnik, Heft V218, p41. [7] Hofer, R. (2013). Netzwerkindustrie Strasse – Entwicklung Betrieb. Fest- gabe, Walter Straumann, Kanton Solothurn, pp 573-596. [8] Hofmann, M. (2011). Leitfaden Winterdienst für Bundes- und Landes- strassen. ASTRAD-Symposium 2011 in Wels. [9] Maier-Farkas, H. (2013). Modernes Winterdienstmanagement am Beispiel des Autobahnabschnittes A21 Alland. ASTRAD-Symposium 2013 in Wels. [10] Neuhold, J. (2011). Forschungsbericht Optimierung der Feuchtsalzstreuung. TU Wien, Institut für Verkehrswissenschaften. [11] Neuhold, J. (2013). Solestreuung im Winterdienst. ASTRAD-Symposium 2013. [12] Niebrügge, L. (2012). Praktische Erfahrungen mit der Ausbringung von Tau- salzlösungen. Strassenverkehrstechnik 5.2012, pp 288-296. [13] Schweizer Norm, SN 640 750b (2007). Winterdienst: Grundnorm. [14] Schweizer Norm, SN 640 756a (1991). Winterdienst: Dringlichkeitsstufen, Winterdienst-Standard, Routenplan, Routenverzeichnis und Einsatzplan. [15] Schweizer Norm, SN 640 761b (2010). Winterdienst: Schneeräumung. [16] Schweizer Norm, SN 640 772b, Winterdienst: Bekämpfung der Winterglätte mit Streumitteln. [17] SPLAN (2012). Energiebilanz und Kostenbilanz Salz / Sole (für 1 to Salz). Winterdienstkongress AIPCR Congrès de la Viabilité hivernale de l'AIPCR54 strasseundverkehrNR.4,april2014 routeettraficNo 4,April2014