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VSS 5 2015

ligente «Möblierung» in diesen Infrastrukturen ist über die Zeit gewachsen, über Steuerungen, Lüftungen oder Verkehrsma- nagement-Massnahmen wie Wechseltextanzeigen. Das Problem dabei: Fast alles ist Industriestandard gewesen, also Lieferanten- getrieben. Wenn also ein Lieferant X ein Steuerungssystem, bei- spielsweise für eine Lüftung, in einem neuen Tunnel geliefert und eingebaut hatte, dann konnte auch nur dieser Lieferant bei einer späteren Sanierung liefern – wenn man nicht wieder alles herausreissen und ersetzen wollte. Solche Szenarien sollten sich nicht wiederholen. Es muss vielmehr eine Anforderung an den VSS sein, solche Aspekte zu antizipieren und so zu normieren, dass man im Idealfall Lieferanten-unabhängig wird. Im Sinne eines fairen Wettbewerbs. Ja genau. Es darf keine Abhängigkeit von Monopolen geben, die gerade bei den oben genannten Megatrends eine grosse Gefahr darstellen. Das Antizipieren von Megatrends ist die eine grosse Herausforderung für die Normierung in der Zukunft. Die andere ist die hohe Reglementierungsdichte. Wie soll diese sinnvoll reduziert werden? Die Reduzierung der Reglementierungsdichte ist zweifelsohne vordringlich und wichtig. Wir haben noch viele alte Normen, die dahin dümpeln und eigentlich keine Bedeutung mehr haben. Hier muss man etwas ausmisten. Auf der anderen Seite müssen Doppelspurigkeiten verhindert werden. Die Reglementierungs- dichte und die Dichte an entsprechenden Reglementen – was nicht das Gleiche ist – muss also reviewt und verbessert werden. Das ist für mich mit ein Grund, weshalb ich in den nächsten paar Jahren weiter beim VSS mitmachen will. Bezüglich Regulierungsvielfalt ist auch der Bund gefor- dert. Das ASTRA investiert viel Zeit, Geld und Personal, um eigene Richtlinien und Regelungen zu erarbeiten. Momentan gibt es rund 1500 Regelungen, Richtlinien und Dokumente von Bund, Kantonen und Gemeinden – doppelt so viel wie die Anzahl gültiger Normen in der Schweiz. Ist das in Ihrem Sinne? Ich bin überzeugt, dass jedes Papier, das in diesem Zusammen- hang entstanden ist, hinsichtlich Idee und Absicht zum Zeit- punkt seiner Veröffentlichung durchaus seine Berechtigung hatte. Das Problem ist, dass man bei jeder neuen Aufgabe oder Anforderung immer wieder etwas Zusätzliches macht, ohne sich zu fragen, ob es andernorts nicht schon ähnlich beschrieben ist oder Bestehendes obsolet macht. Das ist in der «Gesetzesmaschi- nerie» ein typischer Fall und gilt im Normenwerk auch. Also besteht kein Handlungsbedarf? Doch, in diesem Bereich gibt es sicher ein Verbesserungspoten- zial. Wir dürfen nicht einfach auf Halde produzieren. Vielmehr muss bei einem neuen Auftrag zuerst immer systematisch ge- prüft werden, was obsolet ist oder welche Normen, Standards, Richtlinien, Handbücher und Leitlinien man ablösen kann. Sehr wichtig ist dabei, dass unsere Kunden und unsere Multi- plikatoren in Industrie, Ingenieurbüros oder Bauunternehmen uns berechenbar wahrnehmen können. Wenn wir ein Bauherr wären, der einen Tunnel einmal so bestellt und ein anderes Lenzlinger Söhne AG Grossrietstrasse 7, 8606 Nänikon/Uster Tel. 058 944 58 58, www.lenzlinger.ch Rückhalte- und Geländersysteme für Brücken und Strassen Anzeige Concernant la multiplicité des réglementations, la Confédération doit également agir. L’OFROU investit beaucoup de temps, d’argent et de personnel pour élaborer ses propres directives et règlements. Il existe actuellement quelque 1500 règlements, directives et documents émanant de la Confédération, des cantons et des communes – deux fois plus que le nombre de normes en vigueur en Suisse. Est-ce que cela vous convient? Je suis convaincu que chaque document produit dans ce contexte était parfaitement justifié au plan de l’idée et de l’intention au moment de sa publication. Le problème, c’est qu’à chaque nouvelle tâche, à chaque nouvelle exigence, on fait toujours quelque chose en plus, sans se demander s’il n’existe pas ailleurs quelque chose de similaire ou si cela ne rend pas obsolète quelque chose d’existant. C’est typique de la «machinerie législative» et cela vaut aussi pour le recueil de normes. Aucune mesure n’est donc nécessaire? Si, il y a certainement un potentiel d’amélioration dans ce do- maine. Simplement, nous ne devons pas produire en excès. Il faut plutôt qu’à chaque nouveau mandat, nous étudions d’abord systématiquement ce qui est obsolète, ou que nous définissions les normes, standards, directives, manuels et lignes directrices pouvant être supprimés. En l’occurrence, il est très important que nos clients et nos multiplicateurs dans l’industrie, les bureaux d’ingénieurs ou les entreprises de construction puissent nous per- cevoir de manière prévisible. Si nous étions un maître d’ouvrage INTERVIEW | INTERVIEW | 27 Tel. 0589445858, www.lenzlinger.ch

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