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VSS 5 2015

INFORMATIONEN | INFORMATIONS44 STRASSEUNDVERKEHRNR.5,MAI2015 ROUTEETTRAFICNo 5,MAI2015 DE Japans neue Magnetbahn stellt Geschwindigkeits-Weltrekord auf Zum ersten Mal hat ein Zug eine Geschwindigkeit von mehr als 600 km/h er- reicht. Die japanische Magnetschwebebahn Maglev hat Mitte April die magische Grenze auf einer Teststrecke durchbrochen. In gut zehn Jahren soll der Zug die Städte Tokio und Nagoya miteinander verbinden. Der JR-Maglev ist anders aufgebaut als andere Hochgeschwindigkeitszüge wie beispielsweise der deutsche Transrapid. Er fährt bei unter 150 km/h auf Rädern und schwebt erst bei Überschreiten dieser Geschwindigkeit. Das liegt am Antrieb: Die Japaner setzen auf ein elek- trodynamisches Schwebesystem (EDS). Damit der Zug mit den supraleitenden Spulen schweben kann, werden magne- tische Wechselfelder während der Fahrt unterhalb des Zugs erzeugt, die ein Ge- genfeld entstehen lassen. Die 15 Meter lange, flache Schnauze des Zuges deutet wie bei seinen älteren Vor- gängern bereits die kompromisslose Op- timierung für höchste Geschwindigkeit an. Tatsächlich verringert sie vor allem die Lautstärke des Knalls, der entsteht, wenn die Züge sehr schnell in enge Tun- nels rasen, weil die Luft weniger schlag- artig verdrängt wird. Fokus Höchstgeschwindigkeit Um eine Magnetschwebebahn auf über 600 km/h zu beschleunigen, müssen mehr als nur die Weichen an der Strecke korrekt gestellt sein. Die schnellen Züge fahren auf baulich vom Rest des Netzes getrennten Gleisen. Gleise, die «durch einen vorherfahrenden Zug noch belegt» sind, gibt es schlicht nicht. Innerhalb der Bahnhöfe trennen oft Zäune und Scheiben die Passagiere von den Zügen. Bleiben sie geschlossen, kann ein Zug mit Höchstgeschwindig- keit durch ein Provinznest donnern. Die Magnetschwebebahn soll 2027 To- kio mit der Industriestadt Nagoya ver- 1 | Ein Blick ins Innere der 15 Meter langen «Schnauze» des Maglev. Grosses Foto rechts: Der Maglev während seiner Testfahrt. 2 | Das JR Maglev MLX01 Supraleitermagnet-Drehgestell.

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