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VSS 9

Forschungsprojekt über Geokunst- stoffe als Schutz der Abdichtung geotechnischer Bauwerke Zurzeit läuft ein vom ASTRA in Auftrag gegebenes Forschungsprojekt mit dem Ziel, die Anforderungen an Geokunststoffe als Schutz der Abdichtung zu erweitern und die rele- vanten Schweizer Normen mit den Europäischen Standards zu harmonisieren. Dies wird eine Anpassung der Schweizer Normen SN 670 243 und SIA 272 erforderlich machen. Aus den Projektresultaten ergeben sich für den Planer zahlreiche Vorteile – etwa eine verlängerte Nutzungsdauer, eine höhere Markttransparenz, mehr Planungssicherheit und eine Reduktion der Erstellungs- und Erhaltungskosten geotechnischer Bauwerke. Die Dauerhaftigkeit der Abdichtung eines Tunnels bzw. eines erdverlegten Tiefbauwerks wirkt sich unmittelbar auf dessen Nut- zungsdauer aus. Zum Ab- dichtungssystem gehören die eigentliche Abdichtung, zum Beispiel eine Kunststoffdichtungsbahn (KDB, siehe Abb. 1), eine Schutzlage und das Kontakt- material, zum Beispiel gebrochener Fels als Schüttmaterial. Dabei sind diese drei Kom- ponenten aufeinander abzustimmen. Die Schutzlage hat die Aufgabe, die Abdichtung vor mechanischer Beschädigung zu schützen und ist in vielen Fällen ein Geokunststoff. Dazu gehören beispielsweise Geovliesstoffe, Geoverbundstoffe und Gummischrotbahnen. Forschungsbedarf und -auftrag Die anwendungsbezogenen Anforderungswerte an das Leis- tungsvermögen von Geokunststoffen als Schutz von Abdich- tungen werden national in den Normen SN 670 243 «Geo- kunststoffe – Anforderungen für die Funktion Schützen» und SIA 272 «Abdichtungen und Entwässerungen von Bauten unter Terrain und im Untertagebau» definiert. Im Zuge der Harmonisierung mit den Europäischen Standards ergab sich der Bedarf, neue Anforderungswerte an Schutzgeokunststoffe festzulegen, da diese in der aktuellen SIA 272 unter ande- rem für die Prüfnormen SN EN ISO 13428, SN EN 13719 und SN EN 14574 nicht definiert sind. Für entsprechende Vor- schläge fragte die Kommission SIA 272 die VSS-Kommission FNK 4.08 Geokunststoffe erstmals im Jahre 2008 an. Bis heute ist in der Schweiz für die Beurteilung der Schutzwirksamkeit von Geokunststoffen die sogenannte «Durchschlagfestigkeit» gemäss Anhang D.3.1 der Norm SIA 272 (eine modifizierte Variante der EN 12691) das ent- scheidende Kriterium, nicht jedoch in den übrigen euro- päischen Ländern. Diese Prüfmethode wurde für starke DE Schutzbahnen in den spä- ten 1980er-Jahren in der Schweiz konzipiert. Sie konnte sich trotz ihrer guten Eignung bei der EN-Normung nicht durch- setzen. Aus diesem Grund besteht die Notwendigkeit, dieses Schwei- zer Prüfverfahren durch ein äquivalentes europäisches Prüfverfahren zu ersetzen. Auf Veranlassung der VSS-Kommission FNK 4.08 Geokunststoffe beauftragte das Bundesamt für Strassen ASTRA 2013 das Kompetenzzentrum Geotechnik und Naturereignisse der Berner Fachhochschule in Burgdorf (BFH) und die Tecnotest AG Rüschlikon, im Rah- men des Forschungsprojekts VSS 2010/404 «Grundlagen für die Anforderungen an Schutzgeokunststoffe auf der Basis von neuen EN-Prüfmethoden» zu erarbeiten. Diese Projektpart- ner schlossen bereits 2012 die beiden Forschungsprojekte VSS 2008/402 «Hydraulische Eigenschaften von Geokunststof- fen» und VSS 2008/403 «Witterungsbeständigkeit und Durch- drückverhalten von Geokunststoffen» erfolgreich ab. Forschungsziele Das Forschungsprojekt VSS 2010/404 soll zur erhöhten Sicherheit einer technischen Abdichtung, zur Verlängerung der Nutzungsdauer eines abgedichteten Tiefbauwerks oder Tunnels, zu mehr Planungs- und Ausführungssicherheit sowie zur Vereinheitlichung der Schlüsselkriterien bei den Anforde- rungen und damit zu mehr Markttransparenz führen. Zudem soll es zur Effizienzsteigerung durch Reduktion der Erstel- lungs- und Erhaltungskosten von Tunneln beitragen. Das vorliegende Forschungsprojekt soll die Grundlagen für die Anpassung der SN 670 243 und der SIA 272 liefern, welche in Empfehlungen für neue, begründbare Anforde- rungswerte für Schutzgeokunststoffe bestehen. Dabei soll das Spektrum von Geokunststoffen auf weitere Produktgruppen wie Gummischrotbahnen erweitert werden, mit welchen sich Von Daniel Büttner Dipl. Ing. FH, Assistent für Forschung und Entwick- lung, Berner Fachhoch- schule (BFH) in Burgdorf Von Martin Stolz Dipl. Bau-Ing. ETH, Professor für Geotechnik und Naturgefahren, Berner Fachhochschule (BFH) in Burgdorf Von Balazs Fonyo Dipl. Bau-Ing. ETH/SIA, Fachspezialist Tunnel/ Geotechnik beim ASTRA fachartikel articles techniques30 strasseundverkehrNR.9,september2014 routeettraficNo 9,septembre2014

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