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VSS 10 2015

3 | Vorgehensschema Potenzialabschätzung. 3 | Schéma de procédure pour l’estimation du potentiel. Potenzialabschätzung – Methodische Aspekte Mit der Potenzialabschätzung wird die mögliche Entwicklung der Nachfrage geschätzt. Grundlage für die Potenzialabschät- zung sind die Nachfragematrizen 2030 für die verschiedenen Verkehrsmittel. Wie in der Abbildung 3 ersichtlich ist, basiert die Beurteilung der Potenziale auf topografischen und ver- kehrsorientierten Kriterien. Die in einem ersten Schritt für alle Beziehungen beurteilten topographischen Kriterien umfassen die Distanz und den Höhenunterschied zwischen zwei Verkehrszonen. Sie wider- spiegeln die naturräumlichen Voraussetzungen und zeigen in Form von Leistungskilometern den physischen Aufwand auf, den Velofahrende für die Nachfragebeziehung bewältigen müs- sen. Die Berechnung der Leistungskilometer stützt sich auf die Annahmen im Gesamtverkehrsmodell des Kantons Zürich: Pro zurückgelegten Höhenmeter benötigt der Velofahrende eine zusätzliche Fahrtzeit von 10 Sekunden, und Velofahrende sind mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 13 km/h unterwegs. Diese Annahmen ergeben pro Höhenmeter eine zusätzliche Leistungsstrecke von 36 m. Die Berechnung der Leistungskilometer zwischen zwei Verkehrszonen beruht auf der Steigung der direkten Luftlinie zwischen den berechneten Zonenschwerpunkten dieser Verkehrszonen. Weil die meisten Veloverbindungen in Realität kleine Steigungen und Gefälle aufweisen, liegen die resultierenden Leistungskilometer syste- matisch unter den tatsächlichen Werten. Diese Unterschätzung spielt für die Priorisierung keine Rolle, solange die Differenzen zwischen Modellwert und tatsächlicher Topographie etwa im gleichen Verhältnis bleiben. Grössere Differenzen (z.B. bei Hü- gelkämmen zwischen zwei Zonen) wurden manuell korrigiert. Bei den in einem zweiten Schritt beurteilten verkehrlichen Kriterien ist das Velopotenzial einerseits abhängig von der zukünftigen Nachfrage der Alternativen und andererseits vom prognostizierten Modalsplit-Anteil des Veloverkehrs: • Zukünftige Nachfrage der Alternativen: Es wird angenom- men, dass eine Erhöhung des Veloverkehrsaufkommens neben neu generierten Velofahrten zulasten des öffentlichen Verkehrs (ÖV) und des motorisierten Individualverkehrs (MIV) stattfindet. Je höher die zukünftige Gesamtverkehrs- nachfrage im ÖV und MIV auf einer Beziehung ist, desto höher liegt das Potenzial auf dieser Nachfragebeziehung. • Prognostizierter Modalsplit-Anteil Veloverkehr: Je höher der prognostizierte Veloverkehrsanteil bereits ist, desto tiefer ist das Potenzial, den Veloverkehr durch die Realisie- rung von Massnahmen noch weiter zu erhöhen. Bei der Potenzialabschätzung wird ausschliesslich das Po- tenzial zwischen den benachbarten Verkehrszonen berück- sichtigt. Auf die Überlagerung von Potenzialen von vor- und nachgelagerten Zonen wird bewusst verzichtet. Damit wird dem grossen Einfluss der Distanz Rechnung getragen; die Be- trachtung der benachbarten Verkehrszonen widerspiegelt die vorwiegend kurzen Wege des Verkehrsmittels Velo. Mithilfe eines Beurteilungsrasters werden die Nachfragebezie- hungen als Ergebnis der Potenzialabschätzung eingeteilt in: höchstes, hohes und tiefes Potenzial. Das zweiachsige Beur- teilungsraster gewährleistet, dass die Einflüsse der einzelnen Kriterien nachvollziehbar bleiben: Auf der horizontalen Achse ist die Bewertung der topografischen Kriterien und auf der vertikalen die Bewertung der verkehrlichen Kriterien sichtbar. Netzentwurf und Schwachstellenanalyse Die Erarbeitung des Netzentwurfs und der Schwachstellenana- lyse lehnt sich an die Empfehlungen des Handbuchs «Planung von Velorouten» an (Bundesamt für Strassen ASTRA und Stiftung SchweizMobil, 2008). Das Vorgehen ist in der Abbildung 4 er- sichtlich. Ausgangspunkt sind die Ergebnisse der Nachfrage- und Potenzialabschätzung. Aufgrund der ermittelten Nachfrage und des geschätzten Potenzials werden die relevanten Nachfrage­ Potenzialanalyse Topographische Kriterien - Distanz - Steigung Verkehrsorientierte Kriterien - Gesamtnachfrage ÖV, MIV 2030 - Modalsplit Veloverkehr 2030 1 2 3 4 5 A B C D E Topographie VerkehrlicheFaktoren ++ Beurteilungsraster } Leistungskilometer Veloverbindungen mit - höchstem Potenzial - hohem Potenzial - tiefem Potenzial Planification d’un réseau cycliste dans le canton de Zurich En faisant la promotion du vélo, le canton de Zurich souhaite augmenter la part du trafic cycliste dans l’ensemble du trafic. En l’occurrence, la carte du réseau cycliste en cours d’élaboration constitue une mesure centrale. Pour la première fois, la planification du réseau s’effectue en fonction des besoins et repose sur une estimation de la demande et du potentiel. L’approche objective et systémique permettra de mobiliser les moyens financiers de manière ciblée sur les liaisons recelant un fort potentiel, ce qui contri­ buera largement à atteindre l’objectif visé: promouvoir l’usage du vélo dans le canton. FR FACHARTIKEL ARTICLES TECHNIQUES28 STRASSEUNDVERKEHRNR.10,OKTOBER2015 ROUTEETTRAFICNo 10,OCTOBRE2015 12345

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