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VSS 11 2014

durchschnittliche Fahrleistung von 852 777 km bis zur ersten Panne bescheinigt. Auch weiterhin steigen die Occa- sionsverkäufe in der Schweiz. Das Verhältnis ist derzeit bei 2,7 Gebrauchtwagenverkäufen zu einem Neuwagen, wäh- rend die Hälfte der Neuwagen Geschäftsfahrzeuge sind (Wick, 2014). Neben dem alternden Fahrzeugbestand lie- gen die Neuzulassungen, nicht zuletzt positiv beeinflusst durch das Bevölkerungswachstum, auf hohem Niveau. Die letzten Jahre waren geprägt von einem Diesel-Boom und einem Zuwachs von Allrad/SUV, Kombis. Aber auch ein Trend zu weniger Hubraum ist zu erkennen. Trend 7: 100000 Elektrofahrzeuge im Jahr 2020? Durch die weltweiten Klimaveränderungen verschärfen sich die Emissionsrichtlinien. Durch die Verknappung von fossi- lem Brennstoff steigen die Energiepreise. Darum wächst die Bedeutung alternativer Antriebskonzepte. Wissenschaftliche Studien zur Marktdurchdringung variieren stark in ihren Prognosen. Alternative Antriebe zu Diesel und Benzin ha- ben ebenfalls hohe Zuwachsraten bei den Neuzulassungen. Innerhalb von drei Jahren haben Autos mit elektrischen und hybriden Antrieben um 50 Prozent zugenommen. Rund 1700 rein elektrisch angetriebene Automobile sind auf Schweizer Strassen derzeit unterwegs (siehe Abb. 5). Jedoch ist die Marktdurchdringung mit 1 % am gesamten Fuhrpark noch marginal. Die positivsten Szenarien sprechen von rund 100000 Fahrzeugen im Jahr 2020 (asa, 2013). Sol- che Entwicklungen sind natürlich stark abhängig von der staatlichen Förderung, die diese Antriebstechnologie erfährt. Als Musterstadt in Sachen Elektromobilität gilt Oslo, wo die Durchsetzung mit steuerfreiem Kauf, geöffneten Busspuren, Gratis-Ladestationen und Gratis-Parkplätzen unterstützt wurde. In Norwegen sind durch die hohen Subventionierun- gen bereits 17 000 Fahrzeuge mit elektronischem Antrieb unterwegs. Trend 8: Fremdgesteuert: Datenwolke, vernetzte Autos und Cyberattacken Die Bedeutung des 18. Geburtstags als Initiationszeitpunkt für das mobile Leben mit Auto und Führerausweis nimmt ab. Doch das Aufkommen von digitalen Lebenshilfen verän- dert auch das Automobil und soll so in die Lebenswelten der Jungen (wieder) Einzug halten. Gerade im Einstiegsbereich von Kleinwagen sollen Ipod-Anschlüsse und Fahrteninforma- tionssysteme die «digitalen Eingeborenen» anwerben, damit sie sich während der Fahrt vernetzen können. Die digitale Ausstattung soll der rückläufigen Automobilnut- zung der 18- bis 24-Jährigen entgegenwirken. War früher die Frage nach der PS-Zahl für die Jugendlichen von Bedeutung, ist heute ein Bluetooth-Anschluss ein wichtiger Kaufent- scheid. Während die neuen digitalen Mobilitätsmöglichkeiten das Auto für die Jungen eher unattraktiver machten, führten technische Innovationen dazu, dass für Rentner das Auto komfortabler und attraktiver wurde. Sie können von neuen Assistenzsystemen und Fahrhilfen profitieren. Dies bedeu- tet aber auch, dass sich die Branche neue Geschäftsmodelle wie Mobilitätsdienste erschliessen kann. Mit dem vernetzten Auto können telemetrische Daten zur präventiven Wartung an die Werkstatt gesendet werden. Der Kunde erhält dann im Auto einen Hinweis, dass die Bremsbeläge ausgewechselt werden müssen oder ein Ölwechsel ansteht. Auch bei der Elektromobilität kann ein Fernabfragen der Batterieladung erfolgen und der Hinweis auf die nächste Ladestation über- mittelt werden. Trend 9: Still Stuck in Traffic? Autos als digitale Informations- und Erlebniszentralen Der bekannte Verkehrsökonom Anthony Downs vertritt die These, dass Stau aufgrund des sich verstärkenden Kreislaufs zwischen Strassenausbau und Neuverkehr in der modernen Welt akzeptiert werden muss (Downs, 2003): «Was auch immer von offizieller Seite unternommen wird, Verkehrs- staus werden wohl fast überall auf der Welt zunehmen. Des- halb rate ich Ihnen zum Schluss: Lernen Sie, damit zu leben». Er untersucht die kulturellen Praxen der US-Amerikaner und nennt Strategien, um den Stau erträglich zu machen, wie etwa vorbereitet sein (Kaffee in Thermosbechern), informiert sein (Spitzenverkehrszeiten meiden, Umfahrungen kennen), auf Bequemlichkeit achten (Musik, Hörspiele hören). Die digitale Vernetzung des Autos kann auch dem Verkehrs- stress entgegenwirken, indem während des Mobilseins die digitale Gleichzeitigkeit (Kommunikation und Information) gefördert wird. Ob dadurch die 16 223 Staustunden in der Schweiz erträglicher werden, sollte bei den Nutzenden er- forscht werden. Quelle: Bundesamt für Statistik – MOFIS Diesel-elektrisch Benzin-elektrisch 20122010 2011 2013 Gas Elektrisch Andere 28'079 34'408 41'966 50'482 17'139 22'001 27'321 33'160 17 31 769 1'674 665 1'044 1'758 2'683 6'652 7'349 7'742 8'457 3'606 3'983 4'376 4'508 Abb. 5: Alternative Antriebe zu Diesel und Benzin Anzahl Fahrzeuge FACHARTIKEL ARTICLES TECHNIQUES 35 durchschnittliche Fahrleistung von 852777 km bis zur gen bereits 17000 Fahrzeuge mit elektronischem Antrieb gefördert wird. Ob dadurch die 16223 Staustunden in der 2012201020112013 28'07934'40841'96650'482

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