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VSS 3 2015

Erkenntnisse aus dem langjährigen Betrieb einer Splitt-Kiesfilter-SABA Die A2 zwischen Basel und Augst gehört mit einer Verkehrsbelastung von mehr als 120000 Motorfahrzeugen pro Tag zu einer der am stärksten befahrenen Strassen der Schweiz. Das Strassenabwasser dieses Strassenabschnitts gilt deshalb als stark verschmutzt und muss vor der Einleitung in den Rhein/Birs behandelt werden. Die Behandlung des Strassenab- wassers erfolgt in der im Jahr 2005 gebauten Strassenabwasserbehandlungsanlage (SABA) Hagnau – ein neuartiger, zweistufiger SABA-Typ. Sie besteht aus einem Splitt-Kiesfilter als erste Behandlungsstufe und einem anschliessenden Versickerungsbecken, das mit Schilf bewachsen ist. Aus diesem Grund hat das ASTRA im Jahr 2006 entschieden, die Anlage mit einer Leistungsprüfung zu beurteilen. Dieser Artikel fasst die an der VSS-Fachtagung vorge- stellten Erkenntnisse aus dem langjährigen Betrieb der Splitt-Kiesfilter SABA zusammen. Mit der Leistungsprüfung der SABA Hagnau ist im Jahr 2008[1] begonnen worden. Bis ins Jahr 2012 zeigte der Splitt-Kiesfilter keine irreversible Kolma- tion und zeichnete sich betreffend des Schadstoffrückhalts für die Leitparameter GUS (Gesamte ungelöste Stoffe), Kupfer und Zink durch einen sta- bilen Betrieb aus. Im Sommer 2012 wurde infolge Kolmation die Abtragung der Deck- schicht im Splitt-Kiesfilter zusammen mit dem NSNW umgesetzt und die Auswirkung auf den nachfolgenden Betrieb untersucht. Anschliessend wurden zur Festlegung weiterer betrieblicher Massnahmen zur Erhöhung der hydraulischen Leistung im Jahr 2014 bodenkundliche Untersuchungen durchgeführt. Beschreibung der SABA Hagnau Parameter SABA Hagnau Angeschlossene Fläche 11,0 ha Abschnittslänge 2 km Fläche Splittfilter 430 m2 Fläche Versickerungsbecken 1300 m2 Die SABA Hagnau besteht aus einem zweistufigen Behandlungs- verfahren (siehe Abbildung 2 auf der folgenden Seite). Die erste Stufe ist ein Splitt-Kiesfilter, die zweite ein mit Schilf bewachse- nes Versickerungsbecken. Die Aufgabe des Splitt-Kiesfilters ist es, hauptsächlich Partikel mittels Filtration aus dem Strassen- abwasser zu entfernen, um den nachgeschalteten Schilffilter vor Kolmation zu schützen. Gleichzeitig erfolgt im Splitt-Kiesfilter eine Retention des Strassenabwassers. Betrachtet man die an- geschlossene Strassenfläche zur Filterfläche, kann der Splitt- Kiesfilter mit einem Flächenverhältnis von 256:1 als hydrau- lisch hoch belastet bezeichnet werden. Die Entlastung erfolgt in das mit Schilf bewachsene Versickerungsbecken. DE VON ROMAN ZBINDEN TS/NDS EBE, Projektleitung, ASTRA Das Versickerungsbecken ist als Hauptreinigungs- stufe der SABA Hagnau konzipiert und ist mit einem Flächenverhältnis in Bezug zur angeschlos- senen Strassenfläche mit 85:1 hydraulisch schwächer belastet. Der Schilffilter ist vom Typ her ein Versicke- rungsbecken und daher nicht abgedichtet. Durch die langsame Versickerung über den bewachsenen Boden sollen Filtration, Adsorption von Schwermetallen und orga- nischen Schadstoffen an die Bodenmatrix sowie ein biologischer Abbau ermöglicht werden. Die Bepflan- zung mit Schilf sorgt für eine Durchwurzelung des Bodens und soll mit der daraus resultierenden Bodenauflockerung einer vorzeitigen Kolmation entgegenwirken. Nach Durchlaufen des VON PATRICE GOOSSE Dipl. Ing. FH, Leitung Monitoring, wst21 ,Zürich VON MICHELE STEINER Dr. Ing. ETH, VSS-Tagungsleitung, wst21 , Zürich VSS-Fachtagung Am 27. Januar 2015 hat im Kursaal in Bern die Fachtagung der NFK 2.7 zum Thema «Entwässerung von Strassen: Normen, Beispiele und neue Erkenntnisse» stattgefunden. Der vorliegende Artikel stammt aus einem Beitrag dieser Tagung und zeigt, wie vielschichtig das Thema ist. So gehen die Projektierung der SABA, die filterspezifischen Eigenschaften, die Erfahrungen aus dem Betrieb der SABA und auch die erhobenen Leistungskennzahlen Hand in Hand mit dem weiteren Vorgehen zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit. Neben der Vermittlung von Fachwis- sen und Erfahrungen war es deshalb auch ein Zweck der Tagung, die Breite des Themas aufzuzeigen. Damit kann das Schaffen der Schnittstellen zwischen den einzelnen Projektphasen und auch zwischen den einzelnen Fachdis- ziplinen erleichtert werden. Der Nutzen besteht dann darin, die vorhandenen Kenntnisse, Möglichkeiten und Ressourcen optimal aufeinander abzustimmen. FACHARTIKEL | ARTICLES TECHNIQUES | 33

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