Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

VSS 7-8 2016

Eine Fahrradstrasse in Karlsruhe ohne Autoverkehr (Foto: Wikipedia) Pilotversuch mit Fahrradstrassen in sechs Schweizer Städten Staus verursachen jährliche Kosten von 1,6 Milliarden Franken In sechs Schweizer Städten sol- len sogenannte Fahrradstrassen getestet werden. Auf diesen ha- ben Velofahrende immer Vortritt gegenüber anderen Fahrzeugen, dies ungeachtet des Rechtsvor- tritts. Damit sollen Velofahrer schneller an ihr Ziel kommen. Getestet werden die Fahrradstrassen in den Städten Basel, Zürich, Luzern, St. Gallen,BernundLaChaux-de-Fonds,wie das ASTRA eine Mitteilung des Kantons Basel-Stadt bestätigte. Die Pilotprojekte sollen zeigen, ob die Einführung solcher Strassen in der Schweiz sinnvoll wäre. Auf den als Fahrradstrassen gekenn- zeichneten Strassenabschnitten haben Velofahrende Vortritt gegenüber an- deren Fahrzeugen, auch wenn diese von rechts kommen. Velofahrer dür- fen zudem nebeneinander fahren. Die Strassen sind mit Signaltafeln und zwei Meter grossen Velo-Symbolen auf der Fahrbahn markiert. Als Fahrradstrassen eignen sich in erster Linie Quartierstra- ssen und Strassen in Tempo-30-Zonen, Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) und das Bundesamt für Strassen (ASTRA) haben die von Staus verursach- ten Kosten in der Schweiz neu berechnen lassen. Die Untersuchung trägt unter anderem dazu bei, den Kostendeckungs- grad des Schwerverkehrs zu ermitteln. StaukostensetzensichausZeit-,Energie-, Umwelt- und Unfallkosten zusammen. Die Zeitkosten bewerten die Zeitverluste, die den Verkehrsteilnehmenden infolge von Staus entstehen. Da die Fahrweise im Stau weniger energieeffizient als im fliessenden Verkehr ist, entstehen auch höhere Betriebs- oder Energiekosten. Zudem tragen der erhöhte Energiever- brauch und eine ineffizientere Fahrweise im Stau zu höheren Schadstoffemissio- INFORMATIONEN INFORMATIONS 46 STRASSE UND VERKEHR NR. 7-8, JULI/AUGUST 2016 ROUTE ET TRAFIC N o 7-8, JUILLET/AOÛT 2016 wie es beim ASTRA heisst. Fahrradstra- ssen gibt es bereits in Holland, Belgien, Deutschland und Österreich. Gesuche noch hängig In der Schweiz wären für die Einfüh- rung rechtliche Anpassungen nötig. Für die Pilotversuche müssen daher Ausnahmebewilligungen erteilt wer- den. Die Gesuche sind gemäss ASTRA derzeit noch hängig. Geplant sei jedoch, die Pilotversuche in den sechs Schweizer Städten noch im Sommer zu starten. Nach Ende der Pilotphase, die bis im Herbst 2017 dau- ern soll, will das ASTRA einen Evalua- tionsbericht erstellen. Danach soll ein Entscheid über eine Einführung fallen. nen und folglich zu Umweltkosten bei. Unfälle im Stau führen zu staubedingten Unfallkosten. 70 % sind Zeitkosten Die neu berechneten Staukosten umfas- sen einerseits die Stauzeitkosten für die Jahre 2010 bis 2014 und andererseits die staubedingten Anteile der Umwelt-, Unfall- sowie Energiekosten für das Jahr 2010. Die gesamten Staukosten bezie- hungsweise die volkswirtschaftlichen Kosten von Staus betrugen 2010 rund CHF 1,6 Mrd. (1995: CHF 1,1 Mrd.). Da- von machen die staubedingten Zeitkosten rund70 %aus,diestaubedingtenEnergie-, Umwelt- und Unfallkosten zusammen die restlichen 30 %. Die neuen Berechnungen haben ausserdem ergeben, dass die Kos- ten für die im Stau verbrachten Zeiten zwischen 2010 und 2014 von CHF 1,1 auf 1,25 Mrd. pro Jahr stiegen. Die vom Schwerverkehr verursachten Stauzeitkosten wurden für 2010 auf CHF 378 Mio. beziffert und stiegen bis 2014 auf CHF 421 Mio. an. Diese Kosten wer- den separat ausgewiesen, weil sie für die Berechnung des Kostendeckungsgrads des Schwerverkehrs und somit der leis- tungsabhängigen Schwerverkehrsab- gabe (LSVA) relevant sind. Ziel ist es, dass der Schwerverkehr mittels LSVA die Kosten bezahlt, die er gemäss der vom Bundesgericht vorgegebenen Methodik bei anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern verursacht.

Seitenübersicht