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VSS 5

Beschleunigte Verkehrslast- simulation in der Schweizer Strassenforschung Beschleunigte Verkehrslastsimulationen (engl.: Accelerated Pavement Testing, APT) unter realistischen Last- und Klimabedingungen werden weltweit als unentbehrlich für die effiziente und leistungsorientierte Forschung im Strassenwesen erachtet. Mehrere Länder verfügen über eigene APT-Programme zur Förderung einer nachhaltigen und zielgerichteten Entwicklung des Strassenbaus. Der von der Empa Dübendorf betriebene mobile Verkehrslastsimulator MLS10 leistet diese Arbeit für die Schweizer Strassenforschung. DE Verkehrslastsimulationen unter zeitlich geraffter dynamischer Überroll- beanspruchung mittels Gummibereifung werden als unerlässliches und effizientes Instrument angesehen, um Bau- und Unterhaltskosten zu reduzieren sowie Gebrauchstauglich- keit und Dauerhaftigkeit von Strassenbelä- gen zu verbessern. Mittels beschleunigter Verkehrslastsimulationen (APT) wird die Schädigungswirkung des real auftretenden Verkehrs in erheblich kürzerer Zeit herbeigeführt. Einerseits kann die aufgebrachte Last erhöht oder andererseits die zeitli- che Folge der Belastung gesteigert werden. Die Hauptanwendungsgebiete von APT sind die Verbesse- rung und Weiterentwicklung von Strassenbelägen und Be- lagsaufbauten, um eine erhöhte Beständigkeit und Dauerhaf- tigkeit zu erreichen sowie die Beurteilung eines Strassenkör- pers bezüglich dessen Dimensionierung und Tragfähigkeit. Des Weiteren können Normen in realer Umgebung und unter praxisnahen Einbaubedingungen validiert und neu gebaute Strassenabschnitte bezüglich Qualität, Konstruktion und De- sign evaluiert werden. Einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag leistet APT auch, wenn es darum geht, die im Labor erhaltenen Ergebnisse anzuwenden und die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schliessen. APT liefert schnelle, zuverlässige, reproduzierbare und ökonomische Aussagen Da die zeitraffende Belastung erheblich schneller zu den ge- wünschten Resultaten führt, werden ausserdem Ressourcen geschont, während gleichzeitig zugunsten der Sicherheit auf eine Beeinträchtigung des realen Verkehrs verzichtet wer- den kann. Die Möglichkeit des Abschätzens der restlichen Lebensdauer und der Resttragfähigkeit bestehender Strassen trägt zudem zur effizienten Planung des Unterhalts bei. Von Andreas Treuholz M.Sc., Technischer Fachspezialist, Abteilung Strassenbau/Ab- dichtungen, Empa Dübendorf Zudem lassen sich auch neu entwickelte Stras- senbeläge (z.B. lärmarme Beläge) sowie nachhaltige neuartige Materialien oder Produkte für den Strassen- bau mit APT validieren und auf deren Praxistauglichkeit überprü- fen. Letzteres erlaubt es, unerlässliche In- novationen voranzutreiben ohne aufgrund des realen Verkehrsaufkommens mehrere Jahre auf erste Resultate warten zu müs- sen. Der Vorteil von APT liegt somit darin, schnelle, zuverlässige, reproduzierbare und ökonomische Aussagen zu liefern. Der MLS10 als Tool für beschleunigte Verkehrslastsimulationen Um APT-Untersuchungen zu ermöglichen, bedarf es spezi- ell entwickelter Grossversuchs-Anlagen. Diese haben eine lange Tradition in der Schweizer Strassenforschung. Dank des mittlerweile abgebauten stationären Rundlaufes der ETH Zürich am Standort Dübendorf und der Halle Fosse in Lausanne war es möglich, die Schweizer Dimensionierungs- normen den Bedürfnissen des letzten Jahrhunderts anzupas- sen. Heute sind diese Normen allerdings im internationalen Vergleich gesehen wieder veraltet. Einerseits führen sie zu Überdimensionierungen und höheren Baukosten, anderseits kann damit neuen Anforderungen und Materialien nicht ge- nügend Rechnung getragen werden. Vor diesem Hintergrund beschaffte die Empa unterstützt durch das IGT der ETH zusammen mit dem ASTRA einen mobilen Prototypen einer solchen Grossversuchsanlage, den Mobile Load Simulator (MLS10) (siehe Abb. 1). Über dessen Beschaffung und Inbetriebnahme wurde bereits in «Strasse und Verkehr» (Nr. 3, März 2011) ausführlich be- richtet. Kernstück des MLS10 bildet ein starrer Aussenrah- men, in welchem sich zu einer Kette verbundene Wagen Von Dr. Manfred Partl Prof., Dipl. Ing. ETH/SIA, Leiter Abteilung Strassenbau/ Abdichtungen, Empa Dübendorf Von Dr. Martin Arraigada Dipl. Ing., Projektleiter, Abteilung Strassenbau/Abdichtungen, Empa Dübendorf Fachartikel articles techniques26 strasseundverkehrNR.5,mai2014 routeettraficNo 5,mai2014

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