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Informationen informations 39 1 | Lärmschutzmassnahmen in Emmen (LU): Die Verkleidung der A2 mit Aluminiumelementen (Foto: pressetext.ch). Geschätztes Potenzial der Massnahmen an der Quelle Quelle: BAFU Elektroautos sind nicht leiser Beim Thema Strassenlärm bestehen mehrere grosse Irrtümer, teilten Um- welt- und Gesundheitsorganisationen sowie die Eidgenössische Kommission für Lärmbekämpfung mit. Die Behaup- tung etwa, moderne Autos seien leiser, betreffe nur den Innenraum. Bei den äusseren Emissionen gebe es hingegen kaum Fortschritte. Die EU habe die Lärm- grenzwerte seit 1995 nicht angepasst. Das Elektroauto bringt gemäss den Or- ganisationen keine Abhilfe. Dieses sei nur langsam fahrend leise, bei höheren Geschwindigkeiten dominierten die Roll- geräusche, und damit seien diese Fahr- zeuge gleich laut wie herkömmliche. Gute Fenster und Schutzwände können nur ein Ersatz sein, denn sie ändern nichts an den Lärmquellen. An Strassen- lärm kann sich der Mensch nicht gewöh- nen, denn störende Geräusche versetzen den Menschen immer in Alarmzustand. Und weil körperliche Reaktionen unbe- wusst ablaufen, wird nicht nur krank, wer sich am Lärm stört. Gesetzliche Fristen laufen ab Die Kommission für Lärmbekämpfung erinnert daran, dass zwar die gesetzli- chen Fristen für die Lärmsanierung der Autobahnen 2015 respektive der übri- gen Strassen 2018 ablaufen. Die Lärmbelastung werde aber an vielen Orten nicht nachlassen und weiterhin über dem gesetzlichen Grenzwert liegen. Die steigende Urbanisierung und die zu- nehmenden Ansprüche beim Individual- verkehr auf der Strasse erforderten auch in Zukunft Anstrengungen. Da Schutzmassnahmen künftig an ihre Grenzen stossen, müssen Bund, Kantone und Gemeinden als Strasseneigentümer gemäss der Kommission vermehrt an der Quelle ansetzen, etwa mit Strassenbelä- gen oder mit Tempo-30-Zonen und ande- ren beruhigenden Massnahmen. Dazu seien Anreizsysteme nötig. (RL) Leise Reifen Ab ungefähr 35 km/h ist das Reifen-Fahrbahn-Geräusch bei einem Auto die dominante Lärmquelle. Leise Reifen haben das Potenzial, den Lärm um mindestens zwei Dezibel zu senken, ohne dabei Einbussen in anderen Bereichen, wie zum Beispiel dem Bremsweg, aufzuweisen. Mit der Einführung der Reifenetikette in der EU im Herbst 2012 wurde die Lärmemission von Reifen für Konsumentinnen und Konsumenten sichtbar.  Das BAFU erstellt in Zusammenarbeit mit dem Touring-Club Schweiz (TCS) die Reifenliste, welche die Lärmdaten der gängigen Autoreifen abbildet. Autofahrerinnen und -fahrer sind damit in der Lage, einfach und schnell einen leisen Reifen für ihr Fahrzeug zu finden. Ausserdem führen BAFU, Bundesamt für Energie BFE, EnergieSchweiz und ASTRA mit der Unterstützung der Branche gegenwärtig eine Kampagne durch, um auf die Kriterien beim Reifenkauf aufmerksam zu machen.  Kampagne «Reden Sie mit bei der Reifenwahl»: www.reifenetikette.ch Lärmbewusstes Fahrverhalten Lärm-Betroffene sind in der Regel auch Lärm-Verursacher. Ein rücksichtsvoller Umgang mit dem Fahrzeug, insbesondere in bewohnten Gebieten, hilft Lärm zu vermeiden. Bei niedriger Geschwindigkeit ist das Antriebsgeräusch die dominante Lärmquelle. Deshalb kann besonders dann mit einem lärmarmen Fahrstil leiser gefahren werden. Zudem verhindert das bewusste Fahrverhalten störende Lärmspitzen. Zusätzliche positive Effekte sind Treibstoff- und CO2-Einsparungen.  Das BAFU unterstützt ein Forschungsprojekt an der Universität Bern, in dem untersucht wird, weshalb Menschen sich lärmarm verhalten und wie solches Handeln gefördert werden kann.  Forschungsprojekt Universität Bern: www.ikaoe.unibe.ch/forschung/laerm/ Grafik: Geschätztes Potential der Massnahmen an der Quelle Auskünfte Sophie Hoehn, Chefin Sektion Strassenlärm BAFU, Tel. 058 462 92 49 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% nur Temporeduktion* nur leise Reifen nur lärmarme Beläge alle Massnahmen Lärmschutzmassnahmenim Strassenverkehr Tag Nacht AnteilbelasteterPersoneninWohnnutzungen, diedurchLärmschutzmassnahmengeschütztwerdenkönnten * Temporeduktion von 20 km/h, inkl. Hauptstr. und Strassen ausserorts

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