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VSS 3

DE Open Data: Ein allgemein zugänglicher Treibstoff für ITS Daten sind der Treibstoff für ITS. Aber nur wenige sind frei zugänglich. Gemeinsame Daten- pools existieren kaum. Nach dem Prinzip von Open Data könnten Daten gemeinsam in einem Pool gesammelt und frei ausgetauscht werden. Damit wäre zu erwarten, dass Anwendungen auf dem Markt erscheinen, welche die Daten neu kombinieren. Der grobe Rahmen von Open Data muss aber noch weiter konkretisiert werden. Dazu ist interdisziplinäre Zusammenarbeit technischer, organisationeller und gesetzlicher Art notwendig. «Real Solutions for Real Needs» lautete der Titel des 9. europäischen ITS-Kongresses im Juni 2013. Waren bis anhin keine wirk- lichen Lösungen zu ITS vorhanden? In der Tat hapert’s mit der Umsetzung: Die meis- ten Beteiligten sind nicht zur Zusammen- arbeit bereit, insbesondere tun sie sich schwer mit dem Austausch von Daten. Exemplarisch dafür sind die EU-Spezifikationen für sicherheitsrelevante Ver- kehrsmeldungen [EC REG 886/2013], die enttäuschend vage ausgefallen sind. Der Grund war das massive Lobbying der etablierten Industriezweige, die weiterhin ihre Daten für sich behalten wollen. Darum tastet sich die EU momentan vorsichtig mittels Work- shops an Spezifikationen zu weitergehenden Verkehrsinfor- mationen heran. Verkehrsmittelübergreifende Reiseplaner stehen ebenfalls auf der Agenda der EU. Dazu sind Daten aus den verschiedensten Quellen nötig. Wie sollen diese Daten gesammelt und aufbereitet werden? Für kooperative Systeme stellt sich die gleiche Frage, denn auch hier fallen grosse Men- gen von Daten an. Wohin mit ihnen? Ausweg «Open Data» Open Data, als Gesamtheit von Rohdaten verstanden, kann ein Lösungsansatz sein. Oft ist nur die Rede davon, dass die Behör- den ihre Daten zur Verfügung stellen. Zur Gesamtheit sollen aber auch die Daten der Industrie gehören. Dabei darf nicht ver- gessen werden, die Rechte der Verkehrsteilnehmer an ihren Daten zu respektieren – diese Daten haben sie allenfalls sel- ber generiert. Wichtig ist also die Zusammenarbeit aller drei Beteiligten: der Behörden, der Industrie und der Verkehrsteil- nehmer (oder weitergehend: der Reisenden). Ähnliche Daten können ganz verschieden entstehen: Eine Wettervorhersage erwartet starken Regen, die rasche Kadenz des Scheibenwischers eines Fahrzeuges lässt viel Regen vermuten, ein Strassenanwohner berichtet via Twitter über einen Wolkenbruch und die Strassenkanalisation registriert einen starken Wasserabfluss. Diese Daten beschreiben das gleiche Ereignis in verschiedenen Zusammenhängen. Wer- den sie gemeinsam in einem Datenpool gesammelt, so kann dank ihrer teilweisen Redundanz die Qualität der Gesamtda- ten verbessert werden – also in diesem Beispiel die Frage beantwortet werden, wo es wann wie stark regnet. Sind nun weitere Daten über die Strasseninfrastruktur wie Geometrie oder Signalisierung bekannt, so kann den Strassenbenutzern ein bestimmtes Fahrverhalten empfohlen oder gar verordnet werden, wie bei starkem Regen die Geschwindigkeit zu re- duzieren. Schon dieses einfache Beispiel zeigt, dass eine Vielzahl von Quellen angezapft wird. Mit jedem Datenbesitzer eine Ver- einbarung abzuschliessen, würde einen Albtraum bedeuten. Bei Open Data liefern alle Beteiligten Daten frei an einen ge- meinsamen Pool, woraus wieder alle Interessierten Daten frei beziehen können. «Real Needs» entsprechend den Benutzerwünschen Zwar sind die wenigsten «Verkehrs-Nerds» à la Spock, der ein Raumschiff durch ein sich bewegendes Asteroidenfeld fädeln muss, sondern eher ein Homer Simpson, der möglichst schnell zu seinem Donut kommen will. Disponenten für Gütertrans- FR Von Markus Riederer Dipl. Ing ETH Verkehrsmanagement ASTRA, Bern its-ch informiert regelmässig über ITS-Schwerpunkte Intelligente Transportsysteme (ITS) sollen helfen, den Gesamtverkehr effizienter zu bewältigen. Der Verein its-ch will ITS in der Schweiz fördern. Zu diesem Zweck beobachtet er die Entwicklungen in diesem Bereich in fünf ausgewählten Schwerpunktthemen und fasst seine Erkenntnisse in Berichten zusammen. its-ch nous informe régulièrement sur les priorités des STI Les systèmes de transport intelligents STI doivent con- tribuer à maîtriser plus efficacement le trafic global. L’organisation its-ch entend promouvoir les STI en Suisse. Elle observe à cet effet les évolutions du do- maine dans cinq thèmes prioritaires et résume ses conclusions dans des rapports. fachartikel | articles techniques36 strasseundverkehrNR.3,märz2014 routeettraficNo 3,mars2014

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