Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

VSS 1-2

Unterhalt = regelmässige Pflege In Sinne der beschriebenen Sachlage kommt der – an langfris- tigen Horizonten orientierten – Instandhaltung der bestehen- den Eisenbahninfrastruktur eine zentrale Bedeutung zu. Da- bei sind vier operative Phasen zu unterscheiden: Inspektion, Reinigung/Kleinunterhalt, Reparatur und Unterhalt. Grundlage ist die Inspektion im Sinne eines permanenten Monitorings des Anlagenzustandes. Sie dient in erster Linie der Sicherung des Alltagsbetriebs. Zusätzlich führt die SOB alle vier Jahre eine umfassende Netzzustandsanalyse (Audit) durch, ergänzt durch jährliche Kurzaudits. In ihrer Gesamt- heit bilden diese Massnahmen die Basis für die mittel- und langfristige Planung der konkreten Unterhalts- und Erneue- rungsmassnahmen und deren Abgleich mit den verfügbaren finanziellen und betrieblichen Mitteln. Die Phasen «Reinigung/Kleinunterhalt» sowie «Reparatur» bedürfen keiner Erklärungen ausser des Hinweises, dass be- züglich Reinigung vor allem die Bereiche Bahnzugang (Publi- kumszonen) und Weichenreinigung besonders wichtig sind. Das Rückgrat einer effizienten Infrastrukturbewirtschaftung ist der Unterhalt. Die Aufgabe besteht darin, den über die Zeit unvermeidlichen Qualitätsverlust der Infrastruktur durch regelmässige Eingriffe jeweils wieder so weit zu neutralisie- ren, dass eine möglichst lange Gebrauchsdauer des Gesamt- systems erreicht wird – oder anders ausgedrückt: damit der Betrieb möglichst lange ohne aufwendige Erneuerungen oder Neubauten aufrechterhalten werden kann. Dabei geht es vor allem um unspektakuläre «Pflichtarbeiten», die aus Sicht der Politik (und der EBIT-orientierten Bahnma- nager) unattraktiv sind und deshalb im realen Alltag mitunter Gefahr laufen, zugunsten publikumswirksamerer Massnah- men wie Kauf neuer Züge, Streckenausbauten usw. zurückge- stellt zu werden. Dass sich dieses Vorgehen früher oder später unweigerlich rächt, hat sich in jüngster Zeit auf verschiede- nen Abschnitten des Schweizer Bahnnetzes manifestiert – er- innert sei an einen notfallmässigen Schienenersatz zwischen Bern und Olten, an ungeplante Streckensperrungen im Jura und im Kanton Thurgau oder an einen spektakulären Schie- nenbruch bei Zürich. Korrekter Unterhalt bedeutet zunächst und in erster Linie regelmässige Pflege: Reinigung der Entwässerungen, damit das Schotterbett sauber bleibt und seine federnde Wirkung lange entfalten kann; Gleisstopfen (präzises Richten des Glei- ses im Schotterbett) mit dem Ziel einer möglichst geringen dynamischen Belastung des Gleises und seiner Komponenten wie Schienen, Schienenbefestigungen, Schwellen oder Schot- terbett; Schleifen der Schienen, damit feinste Haarrisse elimi- niert werden, bevor sie von Auge erkennbar und schliesslich zur ernsten Gefahr werden. All das, es muss wiederholt wer- den, macht nur Sinn, wenn es regelmässig erfolgt und somit präventiv wirken kann! Selbstverständlich heisst «regelmässig» für ein intensiv be- fahrenes Streckengleis etwas anderes als für ein schwach belastetes Nebengleis. Moderne Diagnosefahrzeuge ermög- 3 | Schweres Gerät im Einsatz: Oberbauerneuerung auf der Strecke Mogelsberg–Brunnadern. 3 | Équipement lourd en action: renouvellement de chaussée sur le tronçon Mogelsberg–Brunnadern. fachartikel | articles techniques42 strasseundverkehrNR.1-2,Januar/Februar2014 routeettraficNo 1-2,Janvier/Février2014

Seitenübersicht