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VSS 4

lere und bessere Tauwirkung machen diese Technik sowohl verkehrstechnisch und wirtschaftlich als auch ökologisch dem Trockensalz überlegen. Diese Technik ist heute Standard[3] . Technologie der Flüssigstreuung Zur vorbeugenden Streuung ist die Feuchtsalztechnik zwar ge- eignet, aber noch nicht optimal. Aufgrund der aktuellen Erfah- rungen ist davon auszugehen, dass die Streutechnik im Win- terdienst durch die reine Lösungsaufbringung (Flüssigstreuer, vgl. Abbildung 2) für präventive Streuung sinnvoll ergänzt werden kann und damit einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung setzen wird[3] . Das Feuchtsalzverfahren behält weiterhin seinen Stellenwert, da es für grössere Streumengen sowie sehr niedrige Temperaturen keine Alternative gibt. Dies ist und bleibt der grösste Teil der Anwendungsfälle[3] . Die Forschung und Praxis haben die Effektivität und Effizienz des Flüssigstreuens im Winterdienst aufgezeigt. Die wesent- lichen Vorteile sind längere Liegezeit, Taustoffeinsparungen von bis zu 60 %, schnelle Flächenwirkung und hohe Wirk- sicherheit sowie Aufbringung bei hohen Einsatzgeschwindig- keiten[12] . Die Flüssigstreuung (Feuchtsalz FS 100) kann mit Einsatzgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erfolgen[1] . Der Salzrestgehalt und somit die Wirkung sind bei FS 100 mit 3 g/m2 gegenüber FS 30 mit 8 g/m2 auf Hochleistungsstrassen nach bereits ca. einer Stunde höher[11] . Dabei hält die Wirkung von FS 100 gesamthaft bis zurzeit gemessenen 22 Stunden ähn- lich gut an[6a] . Das Streusalz FS 30 wird hingegen schnell aus den Rollspuren verdrängt[12] . Die Restsalzmenge in der Rollspur beträgt nach 150 Fahrzeugen lediglich noch ca. 30 %[11] . Bei prä- ventiver Streuung mit FS 30 auf trockenen oder leicht feuchten Fahrbahnen liegt der Wirkanteil sogar nur bei ca. 15 %[12] . Das Klima in Deutschland (so auch in der Schweiz) ist im Win- ter oft durch Temperaturen um den Gefrierpunkt geprägt, häu- fige Frost-Tau-Wechsel sind die Folge. Dementsprechend sind Eisglätte («überfrierende Nässe») und Reifglätte sehr häufige Formen der Winterglätte. Studien zur Verkehrssicherheit zei- gen, dass diese Formen der Glätte besonders gefährlich sind, da sie oft unerwartet und punktuell auftreten und von den Ver- kehrsteilnehmenden nicht erkannt werden[3] . Eine präventive Streuung ist deswegen schon vor dem Niederschlag notwen- dig. Das Vorhandensein eines dünnen Solefilms auf der Fahr- bahn verhindert ein «Ankleben» des Schnees beziehungsweise die Eisbildung[10] . Erste Erfahrungen mit der Flüssigstreuung Nach einem halben Jahr Einsatz der drei Flüssigstreuer sind gemäss Betriebsleiter Thomas Leuzinger bereits gewisse Tendenzen erkennbar. In der Nordwestschweiz bekamen wir es in dieser Saison mit einem milden Winter zu tun, so musste vor allem die Reifglätte bekämpft werden. Mit den drei Flüssigstreuern fuhren wir präventive Einsätze bis zu sechs Stunden vor dem Ereignis. Ein grosser Vorteil dieser Technologie findet sich in der Pla- nung. Jetzt erfolgt der Winterdiensteinsatz frühzeitig eigen- bestimmt. Bis anhin war der richtige Zeitpunkt des Einsatzes wichtig und entschied über Erfolg oder Misserfolg. Die NSNW setzt in der Regel 10 bis 20 Gramm Sole pro Quad- ratmeter ein. Je weniger Sole verwendet wird, desto höher ist die Verwirbelung der Sole durch den Fahrtwind, somit steht die Fahrgeschwindigkeit in direkter Abhängigkeit mit der Solemenge. So war das Sprühbild mit 70 km/h ideal, bei mehr als 80 km/h stellten wir den Abriss des Sprühnebels fest. Auf der Stammlinie wird der Flüssigstreuer (gut 20 000 Liter Salzsole) und auf den Anschlüssen der Kombistreuer (6 000 Liter Salzsole) eingesetzt. Die Zugfahrzeuge sind jeweils mit Wechselsystemaufbau ausgerüstet und können so auch für anderweitige Einsätze verwendet werden. Die erwartete Ein- satzzeit für 75 km konnte auf den Überlandautobahnen mehr- heitlich eingehalten werden (150 km Fahrbahn). Geplant wa- ren 2 Stunden, tatsächlich benötigten wir 2.5 Stunden inkl. Befüllung des Flüssigstreuers. Schwieriger gestaltete sich der Einsatz in Basel. Die Routen- führung auf der Stadtautobahn erwies sich als Herausforde- rung, sind doch die Rampen, Kreuze, Verzweigungen und der dichtere Verkehr sowie die engeren Kurvenradien verantwort- lich für eine langsamere Durchschnittsgeschwindigkeit. Aus den ursprünglich erwarteten 2 Stunden sind nun 5 Stunden geworden. Aus diesem Grund beabsichtigen wir eine zusätzli- che Beschaffung eines Flüssigstreuers zu tätigen. Logistikmanagement der Auftaumittel Salzarten und Durchhaltefähigkeit Infolge der höheren Verkehrsaufkommen und der wirtschaft- lichen Bedeutung der Mobilität sind die Hochleistungsstras- sen 24 Stunden am Tag und während 365 Tage im Jahr sicher und verfügbar zu halten. Dies führt zu erhöhten Ansprüchen 2 | Ein Flüssigstreuer, den die NSNW imJahr 2013 angeschafft hat. 2 | Un épandeur liquide dont la société NSNW a fait l’acquisition en 2013. Winterdienstkongress AIPCR Congrès de la Viabilité hivernale de l'AIPCR 51

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